Zum Tag des Artenschutzes (jeweils am 03. März) hat Brasilien von Deutschland ein besonderes Geschenk bekommen: Tiago und Carla. Dahinter verbergen sich zwei Spix-Aras, die in der Natur als ausgestorben gelten. Sie sind am Dienstag (3.) am Flughafen Guarulhos in São Paulo feierlich in Empfang genommen worden und sind Teil eines Projektes zur Wiederansiedlung dieser seltenen Papageienart im Norden Bahias.
Weniger als hundert Spix-Aras leben weltweit in Volieren. In Brasilien sind elf der ararinhas azuis registriert. Erst im Oktober hat es im Bundesstaat São Paulo allerdings Zuwachs von zwei Jungvögeln gegeben, nach dem 14 Jahre lang keine Nachzucht mehr geglückt war. Jetzt hoffen die Forscher mit dem Pärchen aus Deutschland, weitere der blauen Papageien züchten zu können. Ziel ist es, den Bestand auf 150 Tiere zu erhöhen und bereits 2021 mit der Ansiedlung in der Natur zu beginnen, wie Brasiliens Umweltministerin Izabella Teixeira erklärte. Vorerst müssen Tiago und Carla allerdings noch 14 Tage in Quarantäne verbringen, bevor sie in die wissenschaftliche Schutzstation für Wildtiere im Bundesstaat São Paulo gebracht werden.
Tiago und Carla sind Teil des Kooperationprojektes und im April 2014 in Brandenburg in der Voliere der Association for the Conservation of Threatened Parrots (ACTP) zur Welt gekommen, dem deutschen Partner des Projektes. Ihre Namen haben sie nach dem Pärchen der Animationsfilme “Rio“ und “Rio 2“ erhalten, durch welche die blauen Papageienart Berühmtheit erlangt hat. Wie in den Filmen hat auch in der Realität die Jagd auf die seltenen Vögel zu deren Aussterben beigetragen. Zerstört wurden aber auch Teile ihrer Lebensräume, die Caatinga im Nordosten Brasiliens. Um das Gelingen des Projektes zu gewähren soll ein eigenes 44.000 Hektar großes Schutzgebiet ausgewiesen werden. Darüber hinaus sind Aufklärungsaktionen für die Bevölkerung geplant.
Von Deutschland wird das Projekt neben dem ACTP über das Bundesamt für Naturschutz unterstützt. Umweltministerin Barbara Hendricks bezeichnete die Aktion zwischen den beiden Ländern als ein „schönes Beispiel für internationale Zusammenarbeit beim Artenschutz“. Laut Teixeira findet die Kooperation zwischen den Ländern Brasilien, Deutschland und Katar statt.