Am 15. März feiert Brasilien zum 30. Mal das Ende der Militärdiktatur, die das Land 21 Jahre lang im Griff hatte. Gefeiert wird die Wiedereinsetzung der Demokratie unter anderem mit der “Mostra Cinema pela Verdade” (Kino für die Wahrheit). Sie hat am Dienstag (10.) in Rio de Janeiro begonnen und will bis Ende April an Universitäten und in Kulturzentren Brasiliens Dokumentarfilme über die Militärdiktatur zeigen.
Insgesamt sind über einhundert Vorführungen in allen der 26 Bundesstaaten und des Hauptstadtdistriktes Brasiliens geplant. Sie widmen sich vor allem den Widerstandsbewegungen und sollen an 54 verschiedenen privaten und öffentlichen Universitäten und ebenso in Kulturzentren gezeigt werden. Neben den Filmen sind zudem Podiumsdiskussionen geplant. An diesen werden sich Professoren der Universitäten, ehemalige politische Gefangene der Militärdiktatur sowie weitere Experten beteiligen. Auch werden Forscher, Vertreter sozialer und kultureller Bewegungen, Menschenrechtsbewegungen und Mitglieder der Filmteams zu den Kinoeventen erwartet.
Auftakt der speziellen Kinoaktion war am Dienstag (10.) in Rio de Janeiro mit dem Film “Em Busca de Iara“ (Auf der Suche nach Iara), der das Leben der Untergrundkämpferin Iara Iavelberg zeigt. Über die Bewegung Guerrilha do Araguaia und dessen Kommandanten, Osvaldo Orlando da Costa, geht es in der filmischen Dokumentation “Osvaldão”. “Democracia em Preto e Branco” (Demekratie in Schwarz und Weiß) dreht sich um eine Gegenbewegung zur Militärdiktatur, die von den Spielern des Fußbalclubs Corinthians in den 80er Jahren ausgegangen ist. Gezeigt wird ebenso der Film “Bebês Roubados pela Ditadura Argentina (Geklaute Kinder der argentinischen Diktatur) über Familien, die während des argentinischen Militärregimes (1976 – 1983) getrennt wurden.