Eine Analyse bezüglich des Grades der Verschmutzung von 111 Flüssen Brasiliens, die heute (18.03) von der NGO “SOS Mata Atlântica“ veröffentlicht wurde, enthüllt, dass 23,3% dieser Gewässer sich in schlechtem Zustand oder in unwiederbringlich verlorenem Zustand, also biologisch tot, befinden. In Übereinstimmung mit der brasilianischen Gesetzgebung können Gewässer in einer solchen Situation weder eine rettende Behandlung für den menschlichen Verbrauch erfahren, noch dürfen sie für die Bewässerung von Pflanzungen verwendet werden.
Die Forscher haben Wasserproben an 301 Stellen von Flüssen und Quellen in Rio de Janeiro, São Paulo, Brasília, Santa Catarina, Minas Gerais, Rio Grande do Sul und im Regierungs-Distrikt entnommen – zwischen März 2014 und Februar 2015.
Nach dieser Untersuchung wurde in 21,6% der Wasserproben ein schlechter, und an 1,7% ein ungenügender Zustand festgestellt. An 186 Stellen (61,8%) fanden die Wissenschaftler Wasser von normaler Konsistenz vor und an 45 Stellen (15%) von guter Qualität. Keiner der analysierten Flüsse jedoch führt tatsächlich sauberes Wasser, so die Aufstellung. Als Basis für die Klassifizierung wurden die Parameter des Nationalrates für Umwelt (Conama) zugrunde gelegt.
In São Paulo ging die Zahl der Stellen mit schlechten bis biologisch toten Wasserproben von 74,9% auf 44,3% im Vergleich mit der Untersuchung vor einem Jahr (zwischen März 2013 und Februar 2014) zurück. In derselben Periode stieg der Prozentsatz der regulären bis guten Wasserproben von 25% auf 55,4%.
Die Koordinatorin des Wassernetzes von “SOS Mata Atlântica“, Malu Ribeiro, erklärt, dass die Trockenheit im Bundestaat den Abfluss von Abfällen in die Flüsse verhindert habe, was diese Gewässer vor einer Verschmutzung geschützt habe. “Durch die allgemeine Trockenheit haben die untersuchten Punkte keine festen Abfälle oder Müll, Ablagerungen mit kontaminierten Böden, Auspuffruss und andere Abfallstoffe erhalten“, sagte sie.
In Rio de Janeiro jedoch, hat sich die Wasserqualität zwischen 2014 und 2015 verschlechtert. Der Prozentsatz an schlechten Wasserproben stieg von 40% auf 66,7% im Vergleich zu den Wasserproben des Vorjahres.
Die “SOS Mata Atlântica“ schrieb die gestiegene Verschmutzung der Flüsse fehlender Investitionen in Sanierung und Wasserbehandlung zu, der Waldabholzung und dem Verlust der Galeriewälder (der Vegetation an den Ufern der Flüsse) an den betroffenen Gewässern. Für Malu ist die Wasserqualität direkt verbunden mit der hydrischen Krise, von der diverse Regionen des Landes betroffen sind. “Das Problem sind nicht die fehlenden Niederschläge sondern die existierenden verschmutzten Gewässer“, hebt sie hervor.