In den ersten drei Monaten dieses Jahres sind in Brasilien 460.500 Menschen an Dengue erkrankt, 240 Prozent mehr als 2014. Um den Ansturm der Erkrankten gerecht zu werden, sind in verschiedenen Stadtvierteln São Paulos bereits fünf Zelte aufgestellt worden. Währenddessen wird im Institut Butantan auf Hochtouren an der Entwicklung eines Impfstoffes gearbeitet. Der steht kurz vor der Zulassung. Geht alles nach Plan, kann in ein bis 1,5 Jahren bereits gegen Dengue geimpft werden.
Nach den neuesten Zahlen des brasilianischen Gesundheitsministeriums ist in Brasilien in den ersten zwölf Wochen des Jahres alle 20 Sekunden ein Mensch an dem Denguefieber erkrankt. Wie auch Malaria oder Gelbfieber wird dieses von der Tigermücke Aedes aegypti übertragen. Mit Aufklärungsaktionen und Kontrollgängen in den betroffenen Stadtvierteln wird versucht, die Zentren aufzuspüren, in denen die Mückenlarven heran wachsen, wie stehendes Wasser in Blumentopfuntersetzern, Altreifen, Müll, Swimmingpools und auch Wasserzisternen.
Allein in der Megametropole São Paulo haben sich von Januar bis März 257.809 Menschen mit Dengue angesteckt, das mit Schmerzen im ganzen Körper einhergeht und auch in selteneren Fällen zum Tod führen kann. Mit 882,5 Fällen pro 100.000 Einwohner steht der brasilianische Bundesstaat Acre an der Spitze der Dengue-Fälle, gefolgt von Goiás mit 702,4 Fällen und São Paulo mit 585,5 Fällen pro 100.000 Einwohner. Von der Weltgesundheitsorganisation WHO werden Erkrankungen mit mehr als 300 Fällen pro 100.000 Menschen als Epidemie eingestuft. Im Vergleich zum ersten Vierteljahr 2013 hat die Zahl der Erkrankungen jedoch abgenommen. Damals wurden landesweit 730.800 Dengue-Fälle registriert.
Vor einem Durchbruch steht indes das Butantan-Institut, in dem ein Impfstoff gegen den Dengue-Virus entwickelt wurde. Eine Zulassung für die dritte Testphase ist bereits bei der Aufsichtsbehörde Anvisa beantragt worden. Wird diese genehmigt, kann das Serum an 17.000 Freiwilligen getestet werden. Nach optimistischen Schätzungen der Wissenschaftler kann die Bevölkerung in einem bis eineinhalb Jahren mit einer Impfung gegen Dengue rechnen.