Kein schöner Anblick ist derzeit die Lagoa Rodrigo de Freitas in Rio de Janeiro. Dort wo in Kürze die ersten Testveranstaltungen zur Olympiade 2016 stattfinden sollen, treiben derzeit Tonnen toter Fische auf der Wasseroberfläche. Aus der Lagune sind bis zum Montag (20.) in den vergangenen Wochen über 53 Tonnen Fischkadaver entfernt worden.
Bei den olympischen Spielen 2016 sollen auf dem See in der Südzone Rio de Janeiros die Ruder- und Kanuwettkämpfe ausgetragen werden. Seit Anfang April tauchen dort allerdings immer wieder Unmengen toter Fische auf. Bisher soll vor allem die heringsartige savelha (Finte) von dem Massensterben betroffen sein.
Die Ursachen für die Tragödie sind indes noch unbekannt. Vom Umweltamt der Stadt heißt es, dass ihr Tod möglicherweise auf “Schwankungen“ der Wasserbedingungen zurückzuführen ist, auf die diese Fischart sensibel reagiere. Gleichzeitig wird betont, dass die Sauerstoffwerte der Lagoa Rodrigo de Freitas im Normalbereich liegen würden. Eingeräumt wird allerdings ein hoher Eintrag organischer Materie, der durch Regenfälle ausgelöst worden sei. Durch das Verfaulen der toten Fische und durch Algen sei zudem der Sauerstoffverbrauch erhöht.
Seit dem Auftauchen des Phänomens am 7. April gibt es Beschwerden über den Gestank der verfaulenden Fische. Davon betoffen ist insbesondere das brasilianische Team, das sich auf der Lagune für die Teilnahme an der Olympiade vorbereitet. Angesichts der toten Fischmassen mussten die Ruderer ihr Training sogar bereits aussetzen.
Währenddessen versucht die städtische Müllabfuhr die toten Fische zu entfernen. Um den Übelkeit auslösenden Gestank einzudämmen sollen darüber hinaus Eukalyptus-Essenzen versprüht werden, wie es heißt. Eine Entwarnung zu dem rätselhaften Fischsterben konnte bisher indes noch nicht gegeben werden.