In Brasilien sind im Jahr 2014 circa 145.000 Malaria-Fälle registriert worden. Die Zahl der Ansteckung mit der tropischen Krankheit ist allerdings abnehmend. Zum internationalen Tag des Kampfes gegen Malaria am Samstag (25.) hat es vor allem in der Amazonasregion dennoch etliche Aktionen gegeben, bei denen Vorbeugemaßnahmen im Mittelpunkt gestanden sind. Im Amazonasgebiet werden 99 Prozent der Malaria-Fälle Brasiliens verzeichnet.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO haben sich 2013 weltweit 198 Millionen Menschen mit der tropischen Krankheit angesteckt, 584.000 von ihnen sind gestorben. Während in Afrika nach wie vor hohe Raten verzeichnet werden, sind die Zahlen in Brasilien seit Jahren am Sinken. In weiten Bereichen des südamerikanischen Landes kommt Malaria praktisch nicht mehr vor. Anders sieht es in der Amazonasregion aus. Allerdings gibt es auch dort von Jahr zu Jahr weniger Ansteckungen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden im Bundesstaat Amazonas 10.465 Erkrankungen gemeldet, 2014 waren es indes 13.106.
Währenddessen wird weltweit nach wirkungsvollen Vorbeugemaßnahmen und Impfungen gesucht. Ein Weg ist, die Verbreitung des Parasiten zu verhindern, der durch einen Mückenstich übertragen wird. Am Amazonasforschungsinstitut Inpa werden die Wirkstoffe von 15 in der Region vorkommenden Pflanzen studiert. Die krautige Pflanze caapeba (Piper peltatum) scheint dabei mit 4-nerolidilcatecol (4-NC) einen potenten Wirkstoff zu bieten. Volkstümlich wird von ihren Blättern ein Tee getrunken, um unter anderem Malaria zu behandeln. Wirkungsvolle Medikamente wurden ebenso bereits aus dem Artemisinina entwickelt, das im Beifuß vorkommt. Forschungen zu Medikamenten und Impfstoffen laufen ebenso am brasilianischen Institut Oswaldo Cruz sowie an der Universität in São Paulo.
Auch ohne Impfungen sind die brasilianischen Forscher zuversichtlich, dass das Land das mit der Weltgesundheitsorganisation WHO vereinbarte Ziel zwischen 2000 und 2015 eine Reduzierung der Fälle um 75 Prozent erreichen wird. Abgesehen davon wird geraten sich im Amazonasgebiet mit Mückenschutzmitteln einzureiben, entsprechende Kleidung zu benutzen sowie Moskitonetze und andere Mittel zur Mückenabwehr. Hauptansteckungszeit ist zwischen Juli und September.