Mit Bedauern und Empörung ist in Brasilien auf die Hinrichtung Rodrigo Muxfeldt Gulartes reagiert worden. Präsidentin Dilma Rousseff hat der Familie ihr Bedauern ausgedrückt und angekündigt, sich verstärkt für die weltweite Abschaffung und Ächtung der Todesstrafe einzusetzen. Darüber hinaus wird der Akt als “schwerer” Vorfall bezeichnet, der die Beziehungen Brasiliens und Indonesiens trüben dürfte.
Noch bis zuletzt hatten sowohl Angehörige als auch die brasilianische Regierung auf ein Umdenken des indonesischen Präsidenten gehofft, auch wenn dieser im Vorfeld mehrfach angekündigt hatte, keine Gnade walten zu lassen. Im Vorfeld hatten sich Regierung und Präsidentin Rousseff mit mehreren Schreiben für ein Aussetzen der Todesstrafe eingesetzt und an die Menschlichkeit appelliert. Als weitere Begründung wurde eine psychische Krankheit des Brasilianers angegeben. Rodrigo Gularte war mit zwei verschiedenen Gutachten Schizophrenie bescheinigt worden. Untersucht wurde Gularte ebenso im Auftrag der indonesischen Behörden. Allerdings wurde das Ergebnis trotz mehrfacher Anfragen der Familie und der brasilianischen Regierung geheim gehalten.
Vollstreckt wurde das Todesurteil nach einer über zehnjährigen Haft am Dienstag (28.) gegen 24 Uhr und 25 Minuten indonesischer Ortszeit durch Erschießen. Wie Medien berichten, sei sein letzter Wunsch gewesen, in Brasilien bestattet zu werden, wie Medien berichten. Die Überführung des Körpers dürfte in den nächsten Tagen erfolgen.
Gularte ist der zweite Brasilianer, der dieses Jahr in Indonesien hingerichtet wurde. An Maro Archer Cardoso Moreira wurde das Todesurteil im Januar vollstreckt. Beide Brasilianer waren bei dem Versuch Kokain nach Indonesien einzuschmuggeln verhaftet und zum Tode verurteilt worden.