Am 22. Mai 1930 ist in der brasilianischen Stadt Recife zum ersten Mal ein Flugobjekt gelandet, ein 236 Meter langer Zeppelin. Noch heute gibt es in der Hauptstadt Pernambucos Spuren davon. Gefeiert wird auch der 85. Jahrestag dieses einmaligen Ereignisses. Mit einer Ausstellung soll an das denkwürdige Geschehen erinnert werden. Präsentiert wird am Jubiläumstag ebenso das Buch “O Zeppelin no Recife“ (Der Zeppelin in Recife), das mit Bildern und Texten von der ersten Atlantikquerung eines Luftschiffes erzählt.
Es war die erste Reise des “Graf Zeppelin“ nach Recife und auch die erste nach Südamerika, die nicht nur im Nordosten Brasiliens für Aufregung gesorgt hat. Monatelang hat sich die Stadt im Nordosten Brasiliens auf die Ankunft des Luftschiffes vorbereitet. Der Ankunftstag wurde sogar zum Feiertag erklärt, damit die Bevölkerung an dem Ereignis teilnehmen konnte. Nach damaligen Zeitungsberichten haben 15.000 Menschen zugesehen, wie der LZ 127 Graf Zeppelin am eigens erbauten Ankermast anlegte. Auch ein 315 Quadratmeter große Pavillon wurde gebaut, mit Wartesaal und Geschäften für die “Luftreisenden“.
Der Zeppelin war die erste direkte Flugverbindung zwischen Amerika und Europa. In dem mit Suiten und Toiletten ausgestatteten Luxusschiff hatten 20 bis 25 Passagiere bequem Platz. Sogar ein Auto konnte mit ihm transportiert werden, und er war mit einer Reisezeit von drei bis vier Tagen wesentlich schneller als alle Schiffe.
1936 wurde der stählerne Ankerturm erweitert, damit auch der noch größere Zeppelin “Hindenburg LZ 129“ anlegen konnte. Er ist bis heute erhalten, als einziger Zeppelin-Anlegeturm Brasiliens. Sein Standort im Park Jiquiá ist frei zugänglich. Eine Feier zur Ehrung des 85. Jubiläums wird es indes im Stadtmuseum Recifes geben. Vorgestellt wird dabei auch das Buch “O Zeppelin no Recife“, das von dem Historiker Dirceu Marroquim sowie dem Künstler und Zeppelin-Experten Jobson Figueiredo erstellt wurde.