Mit Festen, Ausstellungen und anderen kulturellen Veranstaltungen feiert der Süden Brasiliens derzeit 145 Jahre italienische Imigration. Über 1,5 Millionen Italiener sollen über die Jahre hinweg in das südamerikanische Land emigriert sein. Heute wird die Zahl der italienischen Nachfahren in Brasilien auf 30 Millionen geschätzt, etwa 15 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes.
Hunger, hohe Abgaben und die Verheissungen eines Landes mit ungeahnten Möglichkeiten trieb in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts viele Italiener dazu, ihre Heimat aufzugeben und in Übersee eine neue Zukunft zu suchen. Vor allem ab 1870 traten tausende die Reise auf überfüllten Schiffen nach Brasilien an, die über 40 Tage dauern konnte.
In dem südamerikanischen Land waren seinerseits durch den Druck Englands gegen den Sklavenhandel Arbeitskräfte auf den sich ausbreitenden Kaffee-Plantagen knapp. Aber auch neues Land sollte Urbar gemacht werden. So wurde die Migration von beiden Ländern gefördert.
Vor allem im subtropischen Süden und Südostens Brasiliens sind viele Städte und Regionen vom Einfluß der italienischen Imigranten geprägt. Distrikte wie Nova Milano entstanden und auch der Weinbau breitete sich aus. Viele der Nachkommen haben die Kultur ihrer Vorväter bewahrt und sie bis heute lebendig gehalten.
Mit italienischer Musik und Tänzen wird zur Feier der 145 Jahre Imigration in etlichen Städten Südbrasiiens aufgewartet. In Caxias do Sul zeigt eine Fotoausstellung mit alten und neuen Luftaufnahmen, wie sich die Stadt durch den Einfluss der Italiener im Laufe der Zeit verändert hat.
Geplant sind für die kommenden Wochen Konzerte, Vorträge und am 30. Mai ebenso eine Messe, die in italienischer Sprache abgehalten wird. Vom Staat gibt es eine Sonderbriefmarke, mit der an die Imigration der Italiener erinnert werden soll.