Die Pampa ist eine einzigartige Graslandschaft im südbrasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul, von der bisher jedoch nur geringe Flächen unter Schutz stehen. Mit der nun ausgewiesenen Reserva Biológica do Banhado do Maçarico gewinnt sie jedoch eine weitere Schutzeinheit, die vor allem für vom Aussterben bedrohte Vogelarten von Bedeutung ist.
Etwa 63 Prozent des Bundesstaates Rio Grande do Sul sind von der Pampa geprägt. Auch wenn dies nur gut zwei Prozent der Gesamtfläche Brasiliens entspricht ist sie dennoch von großer Bedeutung, da sie einen immensen Reichtum an Pflanzen und Tierarten beherbergt, die nur dort vorkommen. Was auf den ersten Blick wie eine einheitliche Graslandschaft wirkt, ist in Wirklichkeit Lebensraum für geschätzte 3.000 verschiedene Pflanzenarten, davon 450 Grasarten und 150 verschiedene Hülsenfrüchte. In den Bereichen mit Felsformationen gibt es zudem zahlreiche Kakteen. Bei der Tierwelt stechen vor allem die Vögel hervor, von denen fast 500 Arten in der Pampa vorkommen. Heimat ist sie ebenso von über hundert Säugetierarten.
Monokulturen und intensive Weidehaltung haben die Pampa allerdings stark reduziert. Im Jahr 2008 wurden lediglich 36 Prozent der natürlichen Vegetation verzeichnet. Hinzu kommt, dass im Vergleich mit anderen Biomen Brasiliens nur ein geringer Prozentsatz unter Schutz steht. Lediglich 3,3 Prozent sind in irgendeiner Form geschützt, wobei nur 0,9 Prozent als vollständig geschützt gelten. Um so wichtiger ist die Ausweisung des neuen Gebietes, der Reserva Biológica do Banhado do Maçarico. Das besteht vor allem aus einer sumpfigen Pampa mit Torf im Untergrund.
Bereits 2007 haben Umweltschützer sie für eine Schutzeinheit vorgeschlagen, auch um fünf vom Aussterben bedrohte Arten eine Zukunft zu geben. Von der englischen Organisation Birdlife International wurde das Gebiet 2008 zudem als wichtige Bird Area anerkannt. Entstanden ist der Park dennoch eher zufällig. 2012 wurde in seiner Nachbarschaft mit dem Bau eines Windparkes begonnen.
Kurz vor Beendigung der Bauarbeiten schritt jedoch das Staatsministerium wegen fehlender Umweltstudien und Ausgleichsmaßnahmen ein. Bei Vermittlungen wurde schließlich erreicht, dass 6.253 Hektar der sumpfigen Pampa als Schutzgebiet anerkannt wurden. Darüber hinaus wurde die Baufirma verpflichtet, 0,6 Prozent der Baukosten (etwa 800.000 Euro) zur Einrichtung der Reserva Biológica zur Verfügung zu stellen.