Das Vogelbeobachten wird in Brasilien immer beliebter. Bei der Zahl der Vogelarten steht das südamerikanische Land mit über 1.900 Arten weltweit an zweiter Stelle. Mit Aktionen, Kongressen und Festivals wird versucht, das ornithologische Interesse zu wecken. Einer dieser Evente ist der Avistar Brasil am Institut Butantan in São Paulo. Der Kongress ist die größte Veranstaltung dieser Art in ganz Lateinamerika.
Zum zehnten Mal hat der Avistar Brasil bereits stattgefunden. Aufgewartet wurde mit 70 Vorträgen, Buchveröffentlichungen, Informationsmaterial, vier Fotoausstellungen und ebenso Ausflügen in die Natur zur Tierbeobachtung. Der Kongress richtet sich nicht nur an Ornithologen. Vielmehr zieht er ebenso Hobbybeobachter, Neugierige und Touristen an. Daran beteiligt hat sich auch das Munizip Ubatuba, das bereits bei Vogelliebhabern aus der ganzen Welt bekannt ist. Es bietet verschiedene Beobachtungspunkte und Routenführer, die sich auf die ornithologische Beschäftigung spezialisiert haben.
Auch in der Amazonasregion wird auf das “passarinhar“ (Vogelbeobachtung) gesetzt, um Touristen anzuziehen. Ein Beispiel ist der Bundesstaat Acre, in dem bisher etwa 700 Arten registriert worden sind. Im Bosque da Ciência in Manaus findet zudem vom 17. bis zum 19. Juli der ornithologische Kongress AvistarManaus statt.
Dass in Brasilien immer mehr Menschen die Natur und Parkanlagen aufsuchen, um Vögel zu beobachten zeigt auch die Beteiligung am “Global Big Day”, zu dem von eBird via Internet aufgerufen worden ist. Er hat am 9. Mai stattgefunden und in Brasilien die Massen mobilisiert. Sie haben innerhalb von 24 Stunden insgesamt 1.126 gesehene Vogelarten an eBird gemeldet und fotografiert, etliche darunter vom Aussterben bedroht oder in ihrem Bestand gefährdet.
Übertroffen wurde Brasilien lediglich von Peru, das mit 1.183 Vogelarten vertreten war. Viele hat das neue Hobby nicht mehr los gelassen. So sind im Monat Mai aus Brasilien so viele Meldungen bei eBird eingegangen wie noch nie. Bis zum 29. Mai waren es 1.673.