Nur ein einziges Tor in vier Spielen hat gereicht, um den Traum des Fußball-Weltmeistertitels der Brasilianerinnen platzen zu lassen. Mit einem überraschenden 1:0 der Australierinnen sind sie aus dem Rennen. Das Tor haben die Brasilianerinnen erst kurz vor Ende des Achtelfinalspiels im kanadischen Moncton eingesteckt.
Auch wenn die Brasilianerinnen stark im Angriff waren, ist es ihnen nicht gelungen, den Ball im Netz der Australianerinnen zu versenken. Sechsmal sicherte die starke australianische Torhüterin Lydia Williams souverän den Ball. Schwer machte es den Australianerinnen ebenso die starke Abwehr der Südamerikaner. In der zweiten vom Regen begleiteten Halbzeit drehte sich allerdings der Wind. In der 34. Minute vereitelte Luciana zunächst ein Tor. In der 35. Minute gelang Kyah Simon jedoch ein Tor und die Australianerinnen erhielten Aufwind. Alle Anstrengungen der Brasilianerinnen, das Ruder noch einmal zu wenden, verliefen im Sand.
Mit einem so frühen Ausscheiden hatten die Südamerikanerinnen nicht gerechnet. Auch wenn sie bei Weitem nicht zu den Favoriten bei der Frauen-WM in Kanada gezählt haben, hatten sie doch große Hoffnungen. Trainer Vadão (Oswaldo Alvarez) hatte kurz vor WM-Beginn noch erklärt, dass sie einige Mängel behoben hätten und jetzt gut gerüstet seien. Das hat allerdings nicht gereicht.
Bei den voran gegangenen Spielen hatten sie sich indes mit drei Siegen und vier Toren an die Spitze der Gruppe E gesetzt. Gegen Costa Rica hatte Vadão sogar auf die Stars verzichtet und ein gemischtes Team mit Reservespielerinnen aufgestellt, das 1:0 gewann. Jetzt bleibt den Brasilianern lediglich der kleine Trost, wenigstens mit zwei Rekorden die Heimreise anzutreten.
Beim Auftaktspiel gegen Süd-Korea erzielte Marta ihr 15. WM-Tor und damit den Titel als beste Torschützin. Im gleichen Spiel versenkte auch die 37-jährige Formiga den Ball im Netz und ging in die WM-Geschichte als älteste Torschützin ein.