In Brasilien ist zum zweiten Mal die Nachzucht von Ammenhaien in Gefangenschaft gelungen. Das besondere daran ist, dass die vom Aussterben bedrohten Tiere sich in Aquarien normalerweise nicht fortpflanzen. Brasilianische Biologen sprechen von einem “äußerst seltenen“ Ereignis.
Auf die Welt gekommen sind gleich zwei kleine Ammenhaie. Zu sehen sein werden sie an ihrem Geburtsort im Aquarium des Besucherzentrums des Projektes Tamar im Bundesstaat Bahia.
Nach Angaben des Koordinators des Projektes Tamar ist die Geburt der Ammenhaie in Gefangenschaft in Lateinamerika bisher einmalig. In Bahia ist die Nachzucht allerdings schon zum zweiten Mal gelungen. Zum ersten Mal kamen im Juni 2013 gleich neun Junge zur Welt, von denen sechs überlebt haben.
Das gleiche Ammenhaipaar hat nun für den Nachwuchs zwei weiterer Jungen gesorgt. Ihnen wurden die Namen Noah und Sheik gegeben. Noch befinden sich Noah und Sheik in Quarantäne. Die Besucher des Zentrums können sie allerdings schon besichtigen.
Die Ammenhaie sind in der Regel friedliche Tiere, außer sie werden provoziert. Verbreitet sind die bis zu vier Meter lang werdenden Haie vor allem in den tropischen Meeren. Allerdings gelten sie als gefährdet.
Darüber, warum sich die Ammenhaie in den Becken des Projektes Tamar offensichtlich so wohl fühlen und sogar für Nachwuchs sorgen, soll nun eine Forschungsarbeit erstellt werden, an der sich neben brasilianischen auch internationale Wissenschaftler beteiligen werden.
Das Projekt Tamar leistet im Bezug auf die Meeresbewohner wertvolle Arbeit. Bekannt ist es vor allem durch seinen Einsatz und Umwelterziehungsmaßnahmen zum Erhalt der Meeresschildkröten. Verteilt sind Tamar-Zentren entlang der brasilianischen Küste.
Dort können Besucher und Touristen mehr über die Bewohner der Meere erfahren und unter anderem das Schlüpfen der kleinen Meereschildkröten am Strand miterleben.