Schulen mit Gefängnissen zu vergleichen ist auf dem ersten Blick vielleicht etwas seltsam. Der Brasilianer Victor Maristane hat aus dem Vergleich allerdings ein Spiel gebastelt und damit einen internationalen Preis gewonnen. Der 23-jährige Student will mit seiner Arbeit provozieren und zu Veränderungen aufrufen. Die Jury des World Merit hat er damit überzeugt.
Viele Schulen in Brasilien sind von hohen Mauern umgeben, mit Gittertoren bestückt und oft mit einem leblosen und betonierten Pausenhof versehen. Bei den meisten Haftanstalten sieht es nicht anders aus. Zudem geht es nicht nur bei der Schule ums Lernen, sondern auch bei den Haftanstalten. Beide haben allerdings nicht immer Erfolg.
Für Victor Maristane geht es bei dem Vergleich der beiden Einrichtungen deshalb auch um eine Reflektion über soziale Probleme. Das war auch das Thema des World-Merit-Wettbewerbes “A Story to Tell“, den der Brasilianer und die Pakistanerin Nida Javed gewonnen haben.
“School or Prison“ heißt das Spiel des Studenten der Computerwissenschaften. In nur sieben Tagen hat er sich in das Thema vertieft, Fotos gesucht und programmiert. Dabei hat er sich nicht nur aus Beispiele aus Brasilien beschränkt, sondern sein Spiel auch mit Bildern von Schulen und Gefängnissen aus anderen Ländern bestückt.
Von denen werden bei dem game zunächst nur Ausschnitte gezeigt. Der Spieler muss dann raten, ob es sich um eine Schule oder eine Haftanstalt handelt. Erstaunlicherweise ist keineswegs auf den ersten Blick klar um welche Einrichtung es sich handelt.
Victor Maristane war der einzige der 35 Teilnehmer, der die Herausforderung eine Geschichte über soziale Probleme zu erzählen mit einem Computerspiel gemeistert hat. Er war zudem auch der einzige Teilnehmer aus Brasilien.