Der OECD-Report „Agricultural Outlook 2015-2024“ hat Brasilien dieses Jahr ein eigenes Kapitel gewidmet. Danach spielt das südamerikanische Land als globaler Nahrungsmittellieferant im kommenden Jahrzehnt eine führende Rolle. Zu bewältigen hat es dabei allerdings einige Herausforderungen, wie Infrastruktruprobleme, Produktivität und Umweltschutz.
Schon jetzt ist die brasilianische Produktion von Soja, Zucker Kaffee, Baumwolle und Orangensaft für den Weltmarkt von großer Bedeutung. Dabei gilt das Land gleichzeitig als zweitgrößter Lieferant von Zucker, Orangensaft und Kaffee für den Weltmarkt. Dem Bericht zufolge nehmen die Landwirtschaftsprodukte und Nahrungsmittel beim Export Brasiliens 36 Prozent ein.
An erster Stelle steht das Soja. Lediglich in den USA wird mehr Soja gewonnen als in Brasilien. Mehr als die Hälfte des brasilianischen Sojas geht dabei in andere Länder, wobei der Hauptabnehmer China ist, das 2014 etwa 71 Produzent der exportierten Ölfrüchte Brasiliens erworben hat. Auch Baumwolle, Zucker und Huhn gehen in den asiatischen Markt.
Hervorgehoben wird in dem Bericht ebenso die Produktion von Bio-Treibstoffen sowie Fischprodukte. Beide Bereiche werden derzeit in Brasilien durch entsprechende Programme stark gefördert.
Ausgegangen wird davon, dass sich die landwirtschaftlichen Exporte noch weiter erhöhen werden. Allerdings steht Brasilien dabei vor einigen Herausforderungen, gilt das Land doch als der größte Verbraucher von Agrochemikalien. Die intensive Landwirtschaft spielt zudem bei der anhaltenden Abholzung eine Rolle. Doch gehen die Experten davon aus, dass künftig weniger die Anbauflächen erweitert, als vielmehr die Produktivität erhöht wird.
Zudem könnten degradierte Flächen und Weideland in Acker umgewandelt werden. Notwendig sind darüber hinaus Investitionen in die Infrastruktur. Erhöht werden könnte der Export zusätzlich durch entsprechende Handelsabkommen.
Hingewiesen wird in dem Bericht auch darauf, dass Brasilien statistisch gesehen das Hungerproblem bewältigt und die Armut reduziert hat. Darüber hinaus wird die Förderung der familiären Landwirtschaft als ein Weg gesehen, die Armut auf dem Land zu bekämpfen.
Erstellt wurde der Bericht in Zusammenarbeit der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) und der Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen.