Brasilien will künftig Drohnen einsetzen, um Schutzgebiete zu überwachen. Unter anderem sollen die Flugroboter bei der Bekämpfung der Abholzung des Amazonas-Regenwaldes und des Cerrados helfen. Noch ist der Einsatz dieser Technik in dem südamerikanischen Land für den Natur- und Umweltschutz eher verhalten. Mit dem Projekt Ecodrones (Ökodrohnen) soll sich das nun ändern.
In einem riesigen Land wie Brasilien mit schwer oder kaum zugänglichen Regionen von gigangischen Ausmaßen bieten sich die Drohnen zur Überwachung von Schutzgebieten nahezu an. Im Amazonas-Gebiet werden sie bereits in einigen Indioreservaten beim Kampf gegen die Ausbeutung ihres Lebensraumes eingesetzt.
Jetzt sollen mit dem Projekt Ecodronen allerdings Voraussetzungen für einen breiteren Einsatz geschaffen werden. Hinter dem Projekt stehen das brasilianische Umweltinstitut ICMBio und der World-Wildlife-Fond (WWF) sowie andere Organisationen.
Bisher ist die Benutzung der Drohnen in Brasilien rechtlich nicht oder nur unzureichend geregelt. Gegründet wurde deshalb eine Kooperationsgruppe, der ebenso der WWF angehört. Sie soll die brasilianische Luftaufsichtsbehörde ANAC bei der Ausarbeitung der Vorschriften unterstützen.
Umweltbehörde, Universitäten und Organisationen versprechen sich Erleichterungen und vor allem eine größere Effizienz bei der Überwachung durch die Flugroboter. Angeführt werden dazu zwei Beispiele aus dem Amazonas-Regenwald, bei denen Botos (Flußdelphine) und Antas (Tapire) monitoriert worden sind. Durch die von den Drohnen übermittelten Bildern konnten dabei unter anderem Wilderer geortet werden. Neben dem Tierschutz und der Bekämpfung der illegalen Holzfällungen sollen sie aber auch bei der Brandbekämpfung eingesetzt werden.
Vorrang hat die Überwachung der beinahe 300 Schutzeinheiten des brasilianischen Staates. Ihr Einsatz ist vor allem in den Gebieten mit einem hohen Druck durch die sich ausbreitenden Siedlungen und die Landwirtschaft sowie hoher einer hohen Rate an Kahlschlägen, Bränden und Wilderern geplant.
Ganz oben auf der Prioritätenliste steht dabei die Achse der Bundesstraße BR-163 in der Amazonasregion, die Cuiabá in Mato Grosso mit Santarém in Pará verbindet. Wegen der dort starken illegalen Abholzung wird sie ebenso “Arco do desmatamento“ (Abholzungsbogen) genannt. Aber auch andere Biome wie der trockene Cerrado oder der Atlantische Regenwald sollen mit Hilfe der Drohnen besser geschützt werden.