Neu zu vergebende Ölfelder in der Amazonas-Region könnten sich auf mehrere Indio-Territorien negativ auswirken. Geplant ist die Vergabe von sieben Blöcken in den brasilianischen Bundesstaaten Amazonas und Maranhão. Sie sollen bereits im Oktober ausgeschrieben werden. Von der Organisation Centro de Trabalho Indigenista (CTI) werden indes Beeinträchtigungen für die in dem Gebiet lebenden Indios befürchtet.
Vorgesehen sind die Blöcke in den Becken Parnaíba und Amazonas. Nach Angaben der Organisation CTI sind mehrere von ihnen nur wenige Meter von den Grenzen ausgewiesener Indio-Territorien entfernt. Einige könnten darüber hinaus auch direkt über Indio-Gebiet führen, wird kritisiert. Aber selbst, wenn sie nur in der Nähe der Territorien vorbei führen, können sie zu Kahlschlägen, Verschmutzung der Fließgewässer und der Abnahme von Wildtieren in den Indio-Gebieten führen, was deren Lebensraum beeinträchtigen würde.
Studien belegen bereits, dass etwa beim Bau von Großprojekten oder Straßen die illegale Entwaldung in angrenzenden Gebieten steigt. Befürchtet wird von der Organisation ebenso die Übertragung von westlichen Krankheiten auf bisher isoliert lebende Stämme.
Im Amazonasbecken wären von der Ölausbeutung mindestens 15 indigene Gebiete betroffen, im Parnaíbabecken zwölf, in denen Völker der Timbira, Awá Guajá, Guajajara und andere leben. Die Indio-Behörde Funai soll bereits einen Aufschub der öffentlichen Ausschreibung bei der brasilianischen Petroleumagentur ANP beantragt haben, um zu den Plänen Stellung nehmen zu können. Von der Behörde heißt es, dass sie ein Überschneiden der Blöcke mit Indio-Territorien vor einer Vergabe überprüfen werde. Allerdings sagt diese auch, dass es zu keinerlei Überschneidungen kommen werde.