Im Land des Fußballs wird versucht, Flüchtlinge aus der ganzen Welt mit Hilfe des Fußballs zu integrieren. Am Dienstag (25.) ist dazu im berühmten Maracanã-Stadion Rio de Janeiros das Projekt ”Futebol das Nações” (Fußball der Nationen) an den Start gegangen. Bei dem Projekt steht nicht nur der Sport im Vordergrund, sondern ebenso der Abbau von Vorurteilen und vor allem die Absicht, den Flüchtlingen ein Gefühl vom Eingebundensein in die Gesellschaft zu geben.
Auch wenn das brasilianische Nationalteam derzeit ein wenig angeschlagen ist, spielt der Fußball in dem südbrasilianischen Land dennoch eine wichtige Rolle. In fast jedem Dorf gibt es mindestens einen Fußballplatz. Verkäufer, Maurer und Anwälte treffen sich nach der Arbeit oder an Wochenenden zur ”pelada“, einem Fußballspiel und selbst viele private Anwesen haben statt einem Tennisplatz ein Fußballspielfeld.
Beim Auftakt des Projektes ”Futebol das Nações” ging es aber auch darum, Probleme anzusprechen und gemeinsam zu diskutieren. Unterstützt wird das Projekt von der Caritas und dem Maracanã-Betreiber.
Im Vergleich zu Europa ist die Zahl der Flüchtlinge, die in dem riesigen Brasilien mit seinen über 200 Millionen Einwohnern eine neue Lebenszukunft suchen, allerdings verschwindend gering. Vom Nationalen Komitee für Flüchtlinge (Conare) wird ihre Zahl derzeit mit 8.400 angegeben.
Im Vergleich zum Vorjahr ist für 2015 jedoch mit einer erheblichen Erhöhung zu rechnen. Bis zum Oktober 2014 wurden lediglich 7.745 Flüchtlinge verzeichnet. Vor allem Menschen aus Syrien versuchen eine Aufnahme in Brasilien. Ihre Zahl wird für die ersten sieben Monate dieses Jahres mit 2.077 angegeben. An zweiter Stelle stehen mit 1.480 Flüchtlingen die Angolaner. Aber auch aus südamerikanischen Nachbarländern gibt es Hilfesuchende. Aus Kolumbien sind beispielsweise 1.093 Flüchtlinge registriert worden.