In keinem Land der Welt gibt es so viele Tierärzte wie in Brasilien. Die sind gefragt, übersteigt doch die Zahl der Haustiere mittlerweile die der Kinder. Hinzu kommt der landwirtschaftliche Bereich. Der mit seinen über 210 Millionen Rindern längst die Einwohnerzahl des südamerikanischen Landes überflügelt hat.
Nach Angaben des Rates der Veterinär-Medizin (CFMV) üben in Brasilien derzeit über 84.000 Tierärzte ihren Beruf aus. Ihr Einsatzfeld ist riesig. Tätig sind sie unter anderem im landwirtschaftlichen Sektor, der Reproduktion, Tiergesundheit, Hygieneüberwachung und Futtermittelproduktion. Der Agribusiness ist in Brasilien einer der wichtigsten Bereiche und steht beim Export auf dem ersten Platz. Darüber hinaus gilt das südamerikanische Land als der weltweit größte Exporteur von industrialisiertem Fleisch. Die Zahl der Rinder wird inzwischen auf 210 Millionen geschätzt, während die der Einwohner Brasiliens bei 204 Millionen liegt.
In immer mehr brasilianischen Haushalten leben zudem ein oder mehrere Hunde, Katzen und andere tierische Lieblinge. Schönheitssalons für Hunde, Zoohandlungen und Futtermittelindustrie verzeichnen seit Jahren steigende Zuwächse. Vom brasilianischen Industrieverband der Produkte für Haustiere (Abinpet) wird für 2015 ein Anteil des Pet-Sektors am Bruttoinlandsprodukt von 0,38 Prozent erwartet. In den vergangenen fünf Jahren ist dieser um 52 Prozent und somit jährlich um über zehn Prozent gestiegen.
An erster Stelle bei den vierbeinigen Freunden stehen die Hunde. Etwa 52,2 Millionen Hunde sollen sich bereits in die Herzen der Brasilianer geschlichen haben. Gefragt sind ebenso Vögel. Sie stehen mit 37,9 Millionen an zweiter Stelle bei den Haustieren. Die Katzen nehmen mit 22,1 Millionen den dritten Platz ein. Hinzu kommen 18 Millionen Zierfische und 2,21 Millionen andere Kleintiere wie Reptilien oder Meerschweinchen. Damit leben in den auf 50 Millionen geschätzten brasilianischen Haushalten etwa 132,4 Millionen Haustiere.