Manaus wartet mit Festival zu Ehren der Fledermäuse auf

Fledermäuse-02In Brasilien gibt es etliche Festivals. Ein ganz besonderes ist aber das “Festival do Morcego“. Das ist den Fledermäusen gewidmet. Mit Tanz, Musik, Kunst und Sport will es das schlechte Image der nächtlichen Flattermänner aufbessern und zu deren Schutz beitragen. Es hat am Samstag und Sonntag (28./29.) zum elften Mal im Schutzreservat für nachhaltige Entwicklung Tupé nahe Manaus stattgefunden.

In den Comics ist der Batman, der Fledermausmann, ein Held, der die Menschen vor den Banditen und anderen Kriminellen schützt. Im wirklichen Leben genießen die Vorlagen für den Batman kein so gutes Ansehen. Dazu trägt unter anderem die Tatsache bei, dass einige Arten Tollwut übertragen können.

Mit dem Festival ihnen zu Ehren sollen die Vorurteile abgebaut werden, leisten die Fledermäuse doch einen unentbehrlichen Beitrag für die Ökosysteme. Gemeinsam mit Insekten und Kolibris sind sie für die Bestäubung von 97,5 Prozent der tropischen Bäume verantwortlich. Einige der Fledermausarten können in einer einzigen Nacht über 60.000 Samen verbreiten, wie es vom Umweltsekretariat Manaus heißt. Andere sorgen mit ihrem enormen Appetit für ein Gleichgewicht bei den Insekten und vertilgen teilweise jede Nacht Insekten bis zum sechsfachen ihres Körpergewichtes.

Insgesamt sind in Brasilien bisher 178 verschiedene Arten registriert. Lediglich in Indonesien und Kolumbien gibt es mehr. Eine von ihnen wird jedes Jahr beim Fledermausfestival geehrt, das jährlich in einem der fünf Dörfern des Reservats Tupé stattfindet. Bei dem wird ebenso mit dem Fledermaustanz aufgewartet, mit Musik, einem Fußballturnier, einem Kunsthandwerkermarkt, Umweltspielen, Videos über das Schutzgebiet und ebenso Vorträgen und Workshops in den Schulen.

Das Reservat für nachhaltige Entwicklung Tupé ist das einzige dieser Art, das zum Munizip Manaus gehört. Es ist etwa 25 Kilometer von der Amazonashauptstadt entfernt und hat am Samstag (29.) ebenso sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. In dem knapp 12.000 Hektar umfassenden Schutzreservat leben etwa 5.000 Menschen. Mit Projekten zur nachhaltigen Bewirtschaftung soll der Bevölkerung Einnahmensquellen erschlossen und gleichzeitig der Regenwald geschützt werden.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Klaus D. Günther

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