In Brasilien ist am Donnerstag (3.) die 17. internationale Buch-Bienale Rio de Janeiros eröffnet worden. Vertreten sind dort über 200 Autoren aus Brasilien und anderen Ländern aus den verschiedensten Stilrichtungen. Besonderes Augenmerk wird dieses Mal auf junge Autoren und Jugendliteratur gelegt.
Auf 80.000 Quadratmetern werden bis zum 13. September 950 Aussteller die Neuigkeiten des Buchmarktes präsentieren. Schon damit kann die diesjährige Buch-Bienale einen Rekord verzeichnen, sind es doch 25.000 Quadratmeter mehr als bei der vorangegangenen Ausgabe. Über tausend neue Bücher sollen dieses Jahr lanziert werden. Gerechnet wird zudem mit einem Verkauf von 2,5 Millionen Büchern während der elf Tage.
Geehrt wird bei der diesjährigen Ausgabe der 80-jährige Maurício de Souza, der mit seinen Comicfiguren Mônica und Cebolinha Generationen begeistert und auch zum Lesen gebracht hat. Geehrt wird ebenso das Nachbarland Argentinien, in dessen Hauptstadt Buenos Aires es die meisten Buchläden der Welt gibt. Vom Präsidenten der Verlegervereinigung Brasiliens hieß es bei der Eröffnungsansprache deshalb auch, dass das Land noch viel von seinem Nachbarn lernen könne.
Nur etwa 25 Prozent der Brasilianer, die lesen können, greifen regelmäßig zu einem Buch. Allerdings bleiben dem Buchmarkt damit 75 Prozent der Bevölkerung, die es zu gewinnen gilt.
Der brasilianische Buchmarkt erlebt gerade mehrere Veränderungen. Einen Erfolg konnten Autoren und Verleger mit der Entscheidung des Obersten Gerichtshof (STF) verbuchen, auch von den Porträtierten nicht autorisierte Biographien veröffentlichen zu dürfen. Andererseits wird im Kongress ein Einheitspreis für Bücher diskutiert. Durch das Sparprogramm der brasilianischen Regierung werden zudem Einschnitte bei den Büchereien erwartet.