Im Nationalpark Chapada dos Guimarães wütet ein Großbrand. Über 80 Männer versuchen seit mehreren Tagen zu Boden und aus der Luft das sich auf fünf Kilometer erstreckende Feuer zu bekämpfen. Erschwert wird ihre Arbeit durch die derzeit starke Trockenheit in der Region und den schwierigen Zugang.
Der Brand ist bereits am Dienstagnachmittag (1.) in einer bergigen Region am Rande des Nationalparkes im Distrikt Coxipó do Ouro ausgebrochen. Vermutet wird, dass das Feuer gelegt wurde. Nach wie vor ist es auf dem Land Praxis, Müll zu verbrennen, Weiden zur Pflege abzufackeln oder Laub und Astwerk zu verbrennen, auch wenn dies derzeit wegen der Trockenperiode in der Region des Nationalparkes strikt verboten ist.
Noch konnte der Brand im etwa 65 Kilometer von Cuiabá (Bundesstaat Mato Grosso) entfernten Nationalpark nicht unter Kontrolle gebracht werden. Das größte Problem sind hohe Lufttemperaturen, eine geringe Luftfeuchtigkeit und ein schwerer Zugang.
Obwohl die Feuerwehrmänner das Besucherzentrum des Parkes bereits in ihr Basislager umgewandelt haben, benötigen sie eine Stunde mit dem Auto und nochmals zwei Stunden zu Fuß, um bis zur Brandstelle zu gelangen. Während am Boden versucht wird, das Feuer zu ersticken, bekämpfen zwei Hubschrauber und ein Flugzeug von der Luft aus ebenso das Feuer.
Aus Sicherheitsgründen ist der Zugang für Besucher in verschiedenen Bereichen des Parkes gesperrt, unter anderem ebenso der Haupteingang am Wasserfall Véu de Noiva.
Es ist keineswegs das erste Mal, dass der Nationalpark Chapada dos Guimarães von Feuer betroffen ist. Allein in den vergangenen zwei Monaten wurden dort drei Brände registriert. Auch in den Parkanlagen des Bundesstaates Mato Grosso “Gruta da Lagoa Azul“, “Morro de Santo Antônio” und “Serra Ricardo Franco“ wurden dieses Jahr schon Brände bekämpft.
Die Gesamtzahlen der Brand- und Hitzeherde Mato Grossos sind enorm. Laut dem brasilianischen Raumforschungsinstitut Inpe sind dort dieses Jahr bereits 12.936 Brandstellen registriert worden. Der Großteil von ihnen wurde mit 5.111 Brandherden im August verzeichnet. Allerdings sind allein in den ersten vier Septembertagen 1.195 Brandstellen vom Inpe vermeldet worden.