Brasilianische Justiz ordnet Schutz der Wildtiere an

the death of the birdsWeil auf etlichen Straßen Brasiliens zu viele Wildtiere überfahren werden (BrasilienPortal berichtete darüber), ist nun die Justiz eingeschritten. Sie hat im Bundesstaat Minas Gerais die Verantwortlichen der Straße BR 359 dazu verurteilt, ein Monitoring-System einzuführen. Die brasilianische Umweltbehörde Ibama muss künftig zudem Kontrollen entlang der Trasse durchführen.

Dass die Justiz überhaupt tätig wurde, ist einer Inspektion der Straße durch das Staatsministerium zu verdanken, das eine hohe Zahl an überfahreren Tieren feststellte. Die BR 359 liegt in einem äußerst artenreichen Gebiet und durchschneidet einen Pufferstreifen zum Nationalpark das Emas. Der umfasst einen Teil des Biomes Cerrado. Neben dem stetigen Verlust an Lebensraum für die Wildfauna und den toten Tieren verwies das Organ ebenso auf die Gefahr für Unfälle hin. Immerhin befinden sich unter den Verkehrsopfern ebenso große Tiere wie Ameisenbären und Tapire.

Allein auf den Straßen des Bundesstaates Mato Grosso do Sul ist es in diesem Jahr bereits zu 160 Unfällen mit Tieren gekommen. Der bisher schlimmste dieses Jahres hat sich am 2. September auf der BR 267 ereignet, bei dem ein Van in der Nähe von Campo Grande versucht hat, einem Tapir auszuweichen. Acht Menschen sind dabei ums Leben gekommen, der Tapir ebenso.

Dass mit entsprechenden Maßnahmen sowohl die Zahl der überfahrenen Tiere als auch die Unfälle abnehmen, zeigt das Beispiel der BR 262 in Mato Grosso do Sul. Entlang dieser wurden vor etwas mehr als einem Jahr Geschwindigkeitskontrollen eingeführt.

In einigen Punkten ist die Zahl der überfahrenen Tiere dadurch um 59 Prozent gesunken, wie Daten der Universität von Paraná zeigen. Sie verdeutlichen ebenso, wie unverantwortlich viele Autofahrer handeln, zeigt die Studie doch ebenso, dass die Zahl der Tieropfer mit der Distanz zu den Radargeräten steigt.

Das Problem beschränkt sich allerdings nicht nur auf Mato Grosso do Sul. Auch im Bundesstaat São Paulo ist das Staatsministerium eingeschritten und fordert Tierunterführungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen an verschiedenen Straßen der zentral-westlichen Region des Bundesstaates.

Nach Daten der Schutzvereinigung für Wildtiere (Associação Protetora dos Animais Silvestres) kommen auf den Straßen Brasiliens jährlich etwa 750.000 Tiere ums Leben.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: lesia7 / Fotolia.com

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