Brasilien hat in nur zwei Jahren knapp 60.000 Quadratkilometer Wald verloren, eine Fläche beinahe eineinhalbmal so groß wie die Schweiz. Gewichen sind die Wälder vor allem der intensiven Landwirtschaft und Weidehaltung von Rindern. Das geht aus deinem am Fraitag vom brasilianischen Statistikamt IBGE vorgelegten Bericht hervor.
Laut dem IBGE-Dokument waren im Jahr 2010 noch 3,26 Millionen Quadratkilometer des 8,5 Millionen Quadratkilometer großen Landes mit Wald bedeckt. Nur zwei Jahre später waren es nur noch 3,2 Millionen. Damit ist die Waldfläche um 59.400 Quadratkilometer zurück gedrängt worden, was 1,8 Prozent der Gesamtfläche entspricht.
Etwa 68 Prozent des abgeholzten Waldes wurden durch die intensive Landwirtschaft ersetzt, den Anbau von Soja, Zuckerrohr und anderen Kulturen. Die Weidehaltung und der Anbau von Weidegräsern ist für 28 Prozent des Waldverlustes verantwortlich und die Forstwirtschaft für vier Prozent. Wobei zur Forstwirtschaft auch die intensiven Monokulturen von Fremdgehölzen wie Eucalyptus und Kiefern zählen.
Nicht nur die Regen- und Trockenwälder haben an Fläche verloren. Die Ausweitung der Landwirtschaft ist ebenso zum Großteil für den Verlust von 7,8 Prozent von natürlichen offenen Flächen verantwortlich. Der Anbau von Kulturen ist dabei zu 65 Prozent für den Rückgang von offenen und bisher als mit einer extensiven Weidehaltung genutzten Flächen verantwortlich. Auf das Konto der Bepflanzung der Weiden mit speziellen Futtergräsern gehen 35 Prozent.
Natürliche Überschwemmungsflächen und Sümpfe wurden um 5,9 Prozent reduziert und natürliche Savannen um 2,7 Prozent.
Gewachsen sind indes die Städte und bebauten Flächen. Sie haben um 2,5 Prozent zugenommen. Ein Anstieg von 8,6 Prozent ist bei den landwirtschaftlichen Anbauflächen verzeichnet worden. Die Bepflanzten Weiden sind um 11,1 Prozent gewachsen und die intensive Forstwirtschaft um 4,6 Prozent.