Mehr als beliebt ist in Brasilien das Churrasco, Fleisch vom Grill. Dass dies durchaus nachhaltig und gesund sein kann, haben die Brasilianer in ihrem Pavillon bei der Expo in Mailand gezeigt. Dort haben sie ihrem Publikum Fleisch von Rindern verköstigt, die weniger Methangas erzeugen als andere und deren Fleisch jede Menge ungesättigte Fettsäuren enthält.
Vor allem im Süden Brasiliens gibt es kaum ein Fest, bei dem nicht gegrillt wird. Dass die Brasilianer sich deshalb auf die Suche nach einem gesünderen und klimafreundlicheren Fleisch begeben haben, verwundert nicht. Geforscht wurde dazu mit Unterstützung von Umweltschutzeinrichtungen an der Universität São Paulo (USP).
Der Dreh- und Angelpunkt der gesunden Fleischproduktion ist die Ernährung der Tiere. Mit dieser konnte der italienisch-brasilianische Erzeuger Ricardo Sechis erreichen, dass der größte Teil des Fettes seiner Angus-Rinder in ungesättigte Fettsäuren verwandelt werden, die der Gesundheit zu Gute kommen.
Darüber hinaus konnte die Menge der Gase reduziert werden, die beim Verdauungsvorgang von den Rindern erzeugt werden und die zum Treibhauseffekt beitragen. Nach Sechis Angaben konnte mit einer speziell entwickelten Kraftfutter die Treibhausgasemission um 43 Prozent gesenkt werden.
Die in den brasilianischen Bundestaaten Mato Grosso do Sul und São Paulo weidenden Rinder werden nach einem neuen Konzept gehalten, bei dem sogar der PH-Wert des Trinkwassers kontrolliert wird. Das Ergebnis ist eine bessere Fleischqualität, wie es heißt.
Von der Organisation Rainforest Alliance wurde darüber hinaus bestätigt, dass für das bei der Expo präsentierte brasilianische Ökofleisch kein Wald abgeholzt wurde, sondern Prozesse eingeleitet worden sind, um die Karbongase zu binden.
Den Besuchern der Expo haben die Kostproben des klima- und gesundheitsfreundlichen Fleisches jedenfalls geschmeckt. Selbst der italienische Chefkoch Dario Cecchini war voll des Lobes und sprach von einem “ethisch“ korrekten Fleisch, das auf Gefallen stößt.