Die Pflanzen der Welt sind in zahlreichen Kompendien festgehalten. Sie sollen nun jedoch in einer einzigen Online-Datenbank näher beschrieben werden. Wie diese aussehen könnte, darüber haben in Rio de Janeiro Botaniker und Programmierer aus der ganzen Welt diskutiert.
Über eine Millionen verschiedene Pflanzenarten aus der ganzen Welt sind über das World Flora Online Projekt in die Datenbank eingeflossen. Bisher sind allerdings lediglich deren Namen registriert worden. Die Wissenschaftler haben sich jedoch das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2020 alle der Pflanzen mit Informationen zu versehen, die online abgerufen werden können.
Mit diesen soll es einmal möglich sein, die einzelnen Arten voneinander unterscheiden zu können. Das Projekt Plants 2020 ist Teil der Global Strategy for Plant Conservation, die zum Schutz des Artenreichtums der Erde beitragen soll.
Im wissenschaftlichen Informatikzentrum des Botanischen Gartens Rio de Janeiros haben sich diese Tage Spezialisten aus der ganzen Welt getroffen, um für das Plants 2020 Methoden zu entwickeln und das System zu standardisieren. Dabei geht es darum, welche Informationen in die Datenbank einfließen sollen und in welcher Form diese präsentiert werden. Sie haben sich auf ein System geeinigt, das auf der Vereinigung der Arbeiten des Royal Botanic Gardens in Kew, des Jardim Botânico in Rio de Janeiro, des Botanischen Gartens in Genf und des Botanischen Gartens in Berlin beruht.
Vorgestellt wurde bei dem Treffen ebenso das Projekt “Flora do Brasil Online 2020“, das in das weltweite Projekt eingehen wird. In ganz Brasilien wirken daran 500 Spezialisten mit. Sie haben bereits eine Liste mit etwa 45.000 Pflanzenarten aufgestellt, die in dem südamerikanischen Land beheimatet sind.
Eine der Säulen des brasilianischen Projektes ist das Online-Herbarium Brasiliens. Dieses enthält mittlerweile 1,2 Millionen Bilder von gepressten und getrockneten Pflanzen aus den Herbarien des Landes. Allerdings sind Botaniker und Wissenschaftler angesichts der Wirtschaftskrise Brasiliens besorgt über die zur Verfügungstellung weiterer Geldmittel.