Seit über drei Wochen brennt es in einem der schönsten Nationalparks Brasiliens, der Chapada Diamantina. Zwischen 15.000 bis 30.000 Hektar sollen bereits vom Feuer vernichtet worden sein. Mittlerweile ist das Feuer nach offiziellen Meldungen unter Kontrolle, gänzlich gelöscht ist es hingegen noch nicht.
Die ersten Brände sind bereits im August und September aufgetreten, konnten aber relativ schnell gelöscht werden. Anders sieht es bei den jüngsten Bränden aus. Auch wenn brasilianische Medien am 20. vermeldet haben, dass das Feuer unter Kontrolle sei, gibt es dennoch Augenzeugenberichte von Rauchwolken in mindestens zwei Regionen des Parkes.
Einige der Brandherde sind in schwer zugänglichen Bereichen. Um einen Anweg zu Fuß von mehreren Stunden zu kürzen, werden Helfer per Hubschrauber in die Nähe der Feuer gebracht. Unterstützt werden sie von vier Flugzeugen, die im Durchschnit 18 Ladungen mit 180.000 bis 200.000 Liter Wasser ausbringen, um eine weitere Ausbreitung des Feuers zu vermeiden. Feuerwehrkräfte und Brigadisten versuchen von der Erde aus bei der Löschung zu helfen. Im Einsatz sind ebenso fünf Feuerwehr- und zehn Wasser-Tankwagen. Am Samstag (21.) sind weitere 40 Feuerwehrkräfte zur Unterstützung eingetroffen.
Viele der freiwilligen Helfer aus der Region sind mittlerweile an die Grenzen der Überarbeitung gelangt, wie Universitätsprofessorin Gislene Moreira konstatiert. Als eins der Probleme nennt sie die fehlende Ortskenntnis der herbeigerufenen, professionellen Feuerwehrkräfte.
Noch sind die Ursachen unklar. Die Ermittlungen von Polizei und Umweltbehörden sind noch am Laufen. Vom Umweltsekretär des Bundesstaates Bahia heißt es jedoch, dass es starke Hinweise auf kriminelle Feuerlegungen gibt. So würden die Feuer jeweils am späten Nachmittag in einem Abstand von 500 Metern ausbrechen. Auch in der Nähe des 800 Einwohner zählenden Dorfes Campos São João gibt es immer wieder Brandherde.
Mit Grutten, Höhlen, außergewöhnlichen Fels- und Bergformationen ist das mit Caatinga und Wald bewachsene Mittelgebirge im Bundesstaat Bahia Heimat vieler seltener Pflanzen- und Tierarten sowie eine Attraktion bei Öko-Touristen. Zum Nationalpark erklärt wurde das 152.000 Hektar umfassende Gebiet 1985.