Im brasilianischen Belo Horizonte hat das erste Hofbräuhaus Lateinamerikas eröffnet. Gebraut wird dort der Hopfensaft zum Erstaunen der Brasilianer in der Gaststube. Die Südamerikaner sind von der bayerischen Bierkultur schon jetzt begeistert.
Etwa neun Millionen Reais (umgerechnet derzeit etwa 2,28 Millionen Euro) haben die Franchise-Partner in die brasilianische Ausgabe des Hofbräuhauses investiert. Das wurde in Anlehnung an das Original in München nachgebaut und bietet 350 Menschen an langen Holztischen und auf Holzbänken Platz. Aufgetischt wird das Bier in Maßkrügen. Auch das ist für die Brasilianer ungewöhnlich. Sie sind das Bier in kleinen 200ml-Gläsern gewohnt.
Doch das Konzept mit Gemeinschaftstischen, bayerischen Mahlzeiten, Weißbier, Dunklem und Lagerbier scheint aufzugehen. Über Facebook hat das Hofbräuhaus in kürzester Zeit 5.840 likes erhalten und 4,8 Sterne von fünf möglichen Bewertungssternen. Gebraut wird nach dem deutschen Reinheitsgebot, was in dem südamerikanischen Land ebenso nicht selbstverständlich ist.
Nach dem Jahresbericht 2014 der brasilianischen Bierindustrie (CervBrasil) wurden 2013 in Brasilien 13,5 Milliarden Liter Bier produziert. Der Großteil davon bleibt im Land. Der Pro-Kopf-Verbrauch wird mit 70 Litern pro Jahr angegeben. Im Aufwind sind Biere aus kleinen Produktionsstätten, Premium-Produkte und importiertes Bier.
Sie haben 2013 etwa fünf Prozent der Gesamtsumme eingenommen. Es wird allerdings davon ausgegangen, dass sich ihr Anteil in den kommenden Jahren verdoppeln wird. Gebraut werden in Brasilien ebenso exotische Biere, bei denen unter anderen auch Früchte aus dem Amazonas-Regenwald zum Einsatz kommen, wie die Palmfrucht Açaí.