”Museu do Amanhã” heißt die neueste Attraktion Rio de Janeiros. Am Museum von Morgen ist alles ungewöhnlich, sowohl die interaktive Ausstellungsform als auch der spektakuläre Bau, dessen Architektur den Blütenstand einer Bromelie nachahmt und bei dem die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt gestanden ist. Seine Eröffnung wird dieses Wochenende mit einem 36-stündigen Non-Stop-Fest und kostenlosem Eintritt gefeiert. In wenigen Stunden hat es dabei tausende Besucher angezogen.
Das Museu do Amanhã bezieht sich nicht nur auf das Gestern und das Heute. Es soll mit interaktiven Installationen zum Nachdenken über die Zukunft anregen. Während die Besucher beispielsweise über den Touchscreen eine Aktion auswählen zeigt sich auf den Bildschirmen, wie ihre Wahl die Welt verändert. Mit dreidimensionalen Bildern gelangen sie zurück in die Vergangenheit und erleben in wenigen Minuten die Entstehung unserer Galaxie und der Erde.
Doch nicht nur die Ausstellung fasziniert. Schon das vom Wasser der Bucht Guanabaras umgebende Gebäude zieht staunende Blicke auf sich. Er wollte mit der Form den Blütenstand einer Bromelie nachbilden, sagt der spanische Architekt Santiago Calatrava. Jetzt liegt die weiße Blüte dieser typischen Pflanze des Atlantischen Regenwaldes am Praça Mauá, dessen ursprüngliche Größe verfünfacht wurde.
Fünf Jahre lang haben tausende Arbeiter 55.000 Tonnen Beton 22.000 Sand und 4.000 Tonnen Stahl verarbeitet und 15.000 Quadratmeter gebaute Fläche geschaffen. Wie die Erde erscheint auch das Gebäude ein lebender Organismus zu sein. Die Dachstruktur bewegt sich abhängig vom Lichteinfall wie Flügel eines gigantischen Vogels, um Sonnenenergie einzufangen. Die Wasserspiegel zur Kühlung des Gebäudeinneren werden mit Meereswasser aus der Bucht gespeist und dieses gefiltert wieder ans Meer zurück gegeben.
Am Donnerstag waren bereits Politiker und Persönlichkeiten der Öffentlichkeit zur Einweihung des neuen Postkartenmotivs und Museums geladen. Der Freitag stand im Zeichen besonderer Ehrengäste. Empfangen wurden in dem futuristischen Museum die Bauarbeiter, durch dessen Arbeit die Anlage entstanden ist, und deren Familien sowie die Nachbarn des Museums. Für die Öffentlichkeit freigegeben wurde es am Samstag (19.). Künftig soll es nun seine Pforten Diestags bis Sonntags öffnen.