Rio de Janeiro hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Bis 2065 will die Stadt am Zuckerhut ihre Kohlendioxid-Emissionen auf Null senken. Geht es nach den Stadtvätern, soll Rio de Janeiro die erste Stadt eines Entwicklungslandes sein, die am „Carbon Neutral Cities Alliance“ teilnimmt, dem bisher erst 17 Städte angehören.
Auch wenn die Stadtverwaltung nur begrenzte Möglichkeiten hat, den Kohlenstoffausstoß zu verringen, will Rio de Janeiro dennoch einen Versuch wagen. Geplant ist neben eigenen Aktionen jedoch eine Zusammenarbeit mit dem Privatsektor.
Die Vorschläge zu einem kohlenstoffarmen Rio de Janeiro sind umfangreich. Sie reichen von einer Kanalisation der Abwässer bis hin zur Energiegewinnung mit Biogasanlagen, die mit Hilfe der Kompostierung betrieben werden sollen.
Die Hauptaktionen beziehen sich auf den Stadtverkehr, der für 31 Prozent der Emissionen Rio de Janeiros verantwortlich ist. Bis 2020 will die Stadt bereits verstärkt zum Radfahren anregen und das Radwegenetz von derzeit 380 Kilometern um weitere 135 Kilometer erhöhen. Investiert werden soll ebenso in den öffentlichen Nahverkehr und dies vor allem gekoppelt mit der Verwendung “grüner“ Treibstoffe.
Ganz verschwinden soll der Müll, der 2012 für zehn Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich war. Mit Investitionen ins Recycling, die Wiederverwendung von Materialien, die Reduzierung von Wegwerfdingen sind einige der geplanten Maßnahmen. Mit organischem Müll soll Biogas erzeugt werden und die Frotte der Müllabfuhr soll auf “sauberen“ Treibstoff umgestellt werden. Geplant ist ebenso eine dezentrale Stromgewinnung mit Solarpainels an den Gebäuden.
Der Plan sieht zudem vor, dass künftig jeder Bewohner Rio de Janeiros zu Fuß innernahlb von 15 Minuten eine Grünfläche erreichen kann. Profitieren wird ebenso der Atlantische Regenwald. Seine Fläche soll schon bis 2020 um 40 Prozent erhöht werden.