Zum ersten Mal seit die Haie vor dem brasilianischen Inselparadies Fernando de Noronha überwacht werden ist es dort zu einer Hai-Attacke gekommen. Ein in der Bucht Baía do Sueste schwimmender Mann ist dabei verletzt worden. Jetzt laufen Untersuchungen, wie es zu dem Unfall gekommen ist, da das Archipel bisher nicht von Zwischenfällen mit Haien betroffen war.
Nach Zeugenberichten hat sich der Unfall am Montagabend (21.) kurz vor 18 Uhr ereignet. Der brasilianische Tourist wurde sofot ins Krankenhaus auf der Insel und später zu einem Krankenhaus in der Festlandstadt Recife gebracht. Wie es heißt soll der Gesundheitszustand des 33-Jährigen stabil sein. Allerdings musste ihm der rechte Unterarm amputiert werden.
Der Strand Baía do Sueste ist einer der schönsten Strände der unter Naturschutz stehenden Insel. Wegen seines glasklaren Wassers und der geringen Tiefe ist er bei Schnorchlern und Tauchern besonders beliebt. Das ruhige Wasser zieht zudem eine große Zahl an Meeresschildkröten an. Haie sind in den Gewässern der Inselgruppe ebenso keine Seltenheit. Allerdings handelt es sich bei der überwiegenden Mehrheit um die kleineren und in der Regel friedfertigen Zitronenhaie.
Seit 1992 vor der Küste des Bundesstaates Pernambuco mit dem Monitoring von Haien begonnen wurde, ist vor Fernando de Noronha kein einziger Angriff registriert worden. Den Verletzungen zu urteilen, vermuten Biologen jedoch, dass der Mann von einem Tigerhai angegriffen wurde, der als aggressiver gilt.
Am Dienstag war die Bucht für Besucher gesperrt. Stattdessen haben sich dort Experten und Biologen auf die Suche nach der Unfallursache begeben. Noch gerätselt wird ebenso, ob der Mann das Tier in irgendeiner Form gereizt hat oder er überraschend angegriffen wurde.
Anders als vor Fernando de Noronha kommt es vor der Küste Recifes im Bundesstaat Pernambuco immer wieder zu Hai-Attacken. Seit 1992 sind dort bereits 60 Angriffe registriert worden. Das Inselarchipel weist allerdings völlig andere Voraussetzungen auf, als das Festland, wie von Meeresbiologen betont wird.