Brasilien rechnet mit mehr Blitzen als üblich für Sommer 2015/2016

Brasilien ist das Land, in dem weltweit am meisten Blitze niedergehen. Für den derzeitigen Sommer wird jedoch noch eine Steigerung der Anzahl der elektrischen Entladungen erwartet. Das Raumforschungsinstitut Inpe geht von einer Zunahme von 20 Prozent aus. Verantwortlich gemacht wird dafür das Klimaphänomen El Niño.

Tornado und Blitze

Die Blitzaktivität in Brasilien ist enorm. Jährlich werden etwa 50.000 Millionen Blitze in dem südamerikanischen Land verzeichnet. In dem auslaufenden Jahr dürfte ihre Zahl indes noch höher liegen. Laut Inpe ist zwischen August und Oktober eine Steigerung von 52 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr registirert worden.

Die eigentliche “Blitzsaison“ liegt allerdings im bevorstehenden Sommer. Für diesen gehen die Prognosen von Zuwächsen um 20 Prozent aus. Begründet wird dies mit dem Phänomen El Niño, das die Zirkulation warmer Luftschichten verändert. Schon jetzt ist die Rede davon, dass der momentane El Niño einer der drei intensivsten der Geschichte ist.

Einher geht mit ihm unter anderem eine Zunahme an Stürmen und Gewittern und ebenso Blitzen im Süden und Südosten Brasiliens sowie im Bundesstaat Mato Grosso do Sul, wie die Forscher vom Inpe erklären.

Unlängst eingeführt wurde in Brasilien bereits ein Blitzvorwarnsystem. Dass dies notwendig ist, zeigt die hohe Zahl an Blitztoten. Zwischen 2000 und 2014 sind in dem südamerikanischen Land 1.789 Menschen an den atmosphärischen Entladungen gestorben. Jährlich sind es etwa 128 Menschen.

Nicht alle von ihnen sterben auf dem offenen Feld. Auch in Häusern kommt es zu Blitztoten, auf Fußballfeldern und am Strand. Erst am Dienstag (22.) ist ein zehnjähriger Junge durch einen Blitzeinschlag in einen Sandstrand an der Küste São Paulos schwer verletzt worden.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Daniel Loretto / Fotolia.com

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