Zum ersten Mal seit Jahren ist in Brasilien die Zahl der Mobilfunkanschlüsse zurück gegangen. Statt telefoniert wird mit dem Handy geschrieben, werden Kurznachrichten verschickt und wird sich über die sozialen Netzwerken unterhalten. Dennoch hat das südamerikanische Land mit 273,8 Millionen mehr Mobilfunkanschlüsse als Einwohner.
Dass die Zahl der aktiven Mobilfunkanschlüsse nicht ständig weiter steigen wird, davon sind die Experten ausgegangen. Sie haben allerdings erst in zwei bis drei Jahren mit einem Rückgang gerechnet. Der hat indes schon im Juni dieses Jahres eingesetzt.
tatt der 281,7 Millionen Anschlüsse im Januar 2015 ist die Zahl im Oktober nur noch bei 273,8 Millionen gelegen. Eine Reduzierung wurde vor allem bei den Chips auf Prepaid-Basis verzeichnet, die um 4,5 Prozent oder zehn Millionen Chips abgenommen hat.
Zurückgeführt wird die Abnahme unter anderem auf die Wirtschaftskrise des Landes. Aber auch das Verhalten der Brasilianer hat sich verändert. Bisher war es üblich zwei oder drei Chips zu verwenden, um mehrere Telefongesellschaften abzudecken und somit höhere Kosten bei den Anrufen zu vermeiden. Darauf wird jetzt verzichtet und stattdessen gechattet oder via WhatsApp und anderen Apps telefoniert. Genutzt wird dabei lediglich die Internetverbindung.
Die Benutzung des Internets über Smartphones, Handys und Tablets ist deshalb auch gestiegen. Zwischen Januar und Oktober 2015 hat sie um 13,5 Prozent zugenommen. Gestiegen ist ebenso die Zahl derjenigen, welche die schnelle 4G-Technik verwenden, auch wenn diese längst nicht in allen Städten und Regionen Brasiliens zugänglich ist.
Dennoch gab es im Oktober bereits 20,4 Millionen 4G-Benutzer, während es im Januar dieses Jahres noch 7,8 Millionen waren. Bei den Festnetzanschlüssen hat die Breitbandtechnik 5,4 Prozent mehr Verträge verzeichnet. Die Zahl der Benutzer ist allerdings nur von 24,1 Millionen auf 25,4 Millionen gewachsen. Beim Telefonieren mit dem Festnetzanschluß sieht es ähnlich wie beim Mobilfunk aus. Mittlerweile gibt es nur noch 44 Millionen Anschlüsse. Im Januar waren es 45 Millionen.