Weil sich viele Brasilianer zu wenig bewegen, wollen Gesundheitsminsiterium und UNO jetzt gegensteuern. Über das Entwicklungsprogramm Pnud der Vereinten Nationen ist eine Prämie ausgeschrieben worden, mit der Projekte ausgezeichnet werden sollen, die Jung und Alt in Bewegung bringen.
Weltweit sterben jährlich bis zu 5,3 Millionen Menschen an den Folgen des Mangels an physischer Betätigung. In Brasilien sind es 300.000 Männer und Frauen. Nach Angaben des Sportministeriums sind 2015 lediglich 55 Prozent der Bevölkerung einer sportlichen Aktivität nachgegangen oder haben sich regelmäßig bewegt. Damit liegt Brasilien allerdings weit über den weltweiten Durchschnitt, der mit 30 Prozent angeben wird.
Dennoch wurde für das Programm Brasilien ausgewählt. Dies auch, weil es in wenigen Monaten mit der Olympiade in Rio de Janeiro im Mittelpunkt stehen wird.
Dass sich von Jahr zu Jahr weniger Menschen sportlich oder körperlich betätigen, wirkt sich laut UN-Repräsentant in Brasilien, Niky Fabiancic, ebenso negativ auf den Intellekt und die Emotionen aus. Für Pnud-Koordenatorin Maristela Baioni hängen zudem die Entwicklung eines Landes eng mit der Gesundheit zusammen.
Dennoch gibt es in Brasilien etliche hervorragende Initiativen, mit denen Jung und Alt zur Gymnastik, zum Sport, zum Laufen oder Schwimmen angeregt werden. An sie richtet sich die in São Paulo vorgestellte ”Prêmio Mais Movimento” (Prämie Mehr Bewegung), mit der sowohl private als auch öffentliche, einzelne und Gemeinschaftsinitiativen ausgezeichnet werden sollen.
Ziel ist es nicht nur, hervorragende Beispiele zu ehren. Vielmehr sollen sie ebenso stärker ins Rampenlicht gerückt werden. Gehofft wird ebenso auf einen Nachahmungseffekt. Darüber hinaus soll erstmals eine Studie über den menschlichen Entwicklungsindex im Zusammenhang mit Sport und körperlicher Betätigung erstellt werden.