Brasilianer zufrieden mit Echo in Cannes – Dokumentarfilm ausgezeichnet

Aquarius-FlyerBrasilien hat beim Filmfestival in Cannes zwar keine Goldene Palme gewonnen. “Aquarius” von Kleber Mendonça Filho hat aber dennoch für Aufsehen gesorgt und von vielen Kritikern Lob erhalten. Gleiches gilt für Hauptdarstellerin Sonia Braga und den Kurzfilm “A moça que dançou com o diabo” (Das Mädchen, das mit dem Teuel tanzte) von João Paulo Miranda Maria, der von der Jury positiv erwähnt worden ist. Eine Prämie hat es indes für Eryk Rocha in der Kategorie der Dokumentarfilme gegeben.

Zwar hat es auch dieses Mal nicht mit der Goldenen Palme geklappt, die Brasilianer zeigen sich aber dennoch zufrieden. Hat der brasilianische Beitrag “Aquarius“ doch einhellig positive Kritiken und Applaus erhalten. In einem Post der sozialen Netzwerke erwähnt Filmemacher Kleber Mendonça Filho das “spektakuläre” Medienecho und verweist auf den Beginn einer Karriere seines Filmes. Der wird nun in 18 Ländern ausgestrahlt werden. Auftakt ist in zwei Wochen in Australien.

Bei der Ausstrahlung des im Nordosten Brasiliens gedrehten Films in Cannes hat es aber noch einen anderen Wirbel gegeben. Auf dem roten Teppich auf der Treppe zum Grand Théàtre Lumière hatte das Filmteam Plakate mit Protestaufschriften gegen die brasilianische Interimsregierung von Michel Temer und gegen ein Impeachment der suspendierten Präsidentin Dilma Rousseff in die Höhe gehalten.

Das Echo darauf war in der Heimat gemischt. Wurde die Aktion von einigen befürwortet, hat sie ebenso harrsche Kritik hervorgerufen. In den sozialen Netzwerken haben einige Befürworter Temers sogar zu einem Boykott von “Aquarius“ aufgerufen.

Zeitweise wurde in Cannes Sonia Braga als Favoritin für den Preis als beste Hauptdarstellerin gehandelt. Sie hat ihre Rolle als “Clara“ überzeugend verkörpert. In dem Film steht die pensionierte Musikkritikerin Clara für den Widerstand gegenüber eines Spekulationsprojektes, bei dem das Gebäude “Aquarius“, in dem sie lebt, einem Hochhaus weichen soll. Sie steht dabei ebenso für die Werte der Vergangenheit, die Neuem weichen sollen.

Einen Preis erzielt hat der Brasilianer Eryk Rocha. Für seinen Dokumentarfilm “Cinema Novo“ (Neues Kino) hat er das “L’Oeil d’or”, das Goldene Auge erhalten. Der Preis für Dokumentarfilme wurde erst 2015 ins Leben gerufen.

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