Der brasilianische Architekt Paulo Mendes da Rocha wird bei der Internationalen Architektur-Biennale in Venedig für sein Lebenswerk mit dem “Goldenen Löwen“ ausgezeichnet werden. Der 87-Jährige gilt neben Oscar Niemeyer und Lino Bo Bardi als einer der wichtigsten Architekten der Moderne Lateinamerikas.
Paulo Mendes da Rocha wird der erste Brasilianer sein, der den “Goldenen Löwen“ erhält. Für den Preis vorgeschlagen wurde er vom chilenischen Kurador der Biennale, Alejandro Aravena, der als markantestes Merkmal der Werke Mendes da Rochas ihre Zeitlosigkeit hervor hebt.
Die Gebäude des Brasilianers fallen aber auch durch seinen klaren Stil, den Mut zum Weglassen, ihre Kargheit und den Einsatz von rohen Beton auf. Generationen von Architekten Lateinamerikas hat Paulo Mendes da Rocha bereits als Vorbild gedient. Vor zehn Jahren hat der nach wie vor aktive Planer bereits den Pritzker-Preis erhalten, die bedeutendste internationale Auszeichnung im Bereich der Architektur.
Das erste Werk des als linker Idealist geltenden Architekten stammt aus dem Jahr 1957, das Gebäude des Atlético Paulistano Clubs in São Paulo, das durch sein gewagtes Tragwerk mit enormer Spannweite auffällt. Für die Internationale Ausstellung in Osaka (Japan) im Jahr 1969 hatte er gemeinsam mit Flávio Motta, Júlio Katinsky und Ruy Ohtake den Pavillon Brasiliens entworfen und damit für Aufsehen gesorgt.
Während der bis zum 27. November dauernden Biennale in Venedig wird Brasilien sich ebenso mit einem eigenen Pavillon präsentieren. Gewählt wurde das Thema „Juntos“ (Gemeinsam), das die Einflüsse der multikulturellen Gesellschaft des Landes auf die Architektur darstellen will.