Nach dem schwachen Auftritt der brasilianischen Nationalmannschaft bei der Copa América in den USA muss Dunga und sein Trainerteam nun seinen Hut nehmen. Gefordert worden ist dies schon seit langem. Jetzt wird darauf gehofft, dass Tite das Ruder herumreisst und die Teilnahme an der Fußball-WM 2018 in Rußland doch noch sichern kann. Von dem fehlt bisher jedoch eine Zusage.
Kritik an der Führung Dungas hat es schon seit längerem gehagelt. Besonders unter den Fans hat er kein allzu gutes Ansehen genossen. Eine kurze Versöhnung gab es lediglich mit dem 7:1-Sieg gegen Haiti. Die hat aber nicht lange angehalten.
Auch wenn Experten zunächst die Veränderungen in der Mannschaft beim Spiel gegen Peru gelobt haben, blieb doch das Ergebnis aus und gewann Peru, wenn auch mit einem fragwürdigen Handtor. Doch auch die Spieler wurden nicht mit Kritik geschont. Ihnen wird Individualismus vorgeworfen, während es an einem guten Zusammenspiel mangelt.
Dennoch kamen die Rücktrittsforderungen nicht gleich. Noch am Montag hat CBF-Koordenator der Nationalmannschaft Gilmar Rinaldi nichts davon wissen wollen und verlautbaren lassen, dass Dunga bis zur Olympiade im August bleibt. Die Spitze des brasilianischen Fußballverbandes sah dies anders und hat am Dienstagnachmittag (14.) gleich das ganze Trainerteam inklusive Rinaldi entlassen.
Noch ist unklar, wer nun Trainer wird. Wunschtrainer ist Tite, der Corinthians vorsteht und zu etlichen Erfolgen verholfen hat. Ein erstes Gespräch hat es mit ihm und der CBF-Spitze noch Dienstagnacht gegeben. Über eine Einigung wurde indes nichts verlautbart. Es hieß lediglich, dass das über drei Stunden dauernde Gespräch “vielversprechend“ verlaufen sei.
Eine leichte Aufgabe wird Tite nicht haben, sollte er das Amt annehmen. In nur wenigen Wochen beginnen die olympischen Spiele, mit der Erwartung des 1. Sieges an einer Olympiade. Ebenfalls Geschick wird er im Hinblick auf die Fußball-WM 2018 in Rußland zeigen müssen.
Brasilien steht auf der Rangliste Südamerikas lediglich auf dem sechsten Platz. Die ersten vier sichern sich hingegen die Teilnahme an der WM während der Fünftplatzierte noch eine Chance durch ein Spiel gegen eine asiatische Mannschaft erhält.