In Manaus ist ein Jaguar erschossen worden, der nur kurz vorher bei der Zeremonie der olympischen Fackelübergabe vor den Läufern posiert hat. Die neun Jahre alte Wildkatze hat als Maskottchen der Armee-Einheit von Manaus gegolten.
Bei Tier- und Naturschützern hat nicht nur der Tod “Jumas“ für Proteste in den sozialen Netzwerken gesorgt, sondern auch die Tatsache, dass er bei dem Event als “Fotoattraktion“ verwendet worden ist.
Auf Fotos und Filmaufnahmen ist Juma vor den Fackelträgern liegend zu sehen. Mit einem Halsband versehen halten ihn zwei Soldaten an einer Kette. Den Tumult der Veranstaltung hat der Jaguar scheinbar ruhig überstanden. Als er nach dem Event auf ein Fahrzeug geladen werden sollte, habe er jedoch reißaus genommen, wie es vom zuständigen Militärkommandanten heißt.
Zunächst sei versucht worden, ihn zu betäuben. Als er jedoch trotz des Betäubungsmittels versucht haben soll, einen Soldaten anzufallen, wurde er erschossen, um die Sicherheit der Anwesenden zu gewährleisten, wie es heißt.
Noch bevor seine Tötung bekannt gegeben wurde, hatten sich in den sozialen Netzwerken bereits Tierschutzorganisationen gegen die Praxis geäußert, Wildtiere bei Veranstaltungen vorzuführen. Sein Tod hat indes eine weitere Protestwelle ausgelöst.
Vom olympischen Komitee gab es darauhin eine offizielle Mitteilung, in welcher der Vorfall bedauert wird. Es sei ein Fehler gewesen, zu erlauben, dass die olympische Fackel neben einem angeketteten Wildtier präsentiert wird, heißt es weiter.
Der über 50 Kilogramm schwere Juma ist als Jungtier nach dem Tod seiner Mutter mit Verletzungen von der Militäreinheit ins militärische Ausbildungszentrum Cigs (Centro de Instrução de Guerra da Selva) gebracht und dort aufgezogen worden. Er ist nicht der einzige Jaguar, der dort gepflegt wird. Auch Jaguar “Simba“ hat bei der Fackelzeremonie im Ausbildungszentrum posiert.
Bei den Militäreinheiten der Amazonasregion werden mehrere Jaguare gehalten. Die Wildkatzen und auch andere Tiere werden dort adoptiert, nachdem sie bei Einsätzen befreit, verletzt aufgefunden oder bei Wilderern beschlagnahmt wurden. Auch scheint es gängige Praxis zu sein, dass diese Jaguare bei militärischen Aufmärschen präsentiert werden, was von Vielen seit Jahren kritisiert wird.
Der gefleckte Jaguar gilt in Brasilien als gefährdet und steht unter Schutz. Durch Abholzung und die sich ausbreitende Vieh- und Landwirtschaft verliert er jedoch weiter an Lebensraum.