In Brasilien werden täglich eine Millionen Pizzen vertilgt. Pizza-Hochburg ist São Paulo. Allerdings zeigt nun eine Studie, dass die beliebte Speise aus Italien zur Luftverschmutzung der Megametropole beiträgt. Schuld ist die in Brasilien übliche Praxis, Pizzen in mit Holz befeuerten Öfen zu backen.
Allein in São Paulo werden nach Angaben des Pizza-Verbandes APUESP Tag für Tag 572.000 Pizzen verspeist. In einer von der englischen Universität Surrey geleiteten Studie wird hingegen von beinahe einer Millionen Pizzen ausgegangen, die in der Megametropole von etwa 8.000 Pizzarien zubereitet werden. Veröffentlicht wurde die Studie erst unlängst in der Zeitschrit “Atmospheric Enviroment“.
Die benötigten Holzmengen sind enorm. Laut der Studie, an der auch brasilianische Wissenschaftler beteiligt waren, werden für den Pizzabedarf São Paulos jeden Monat über 7.500 Hektar Eukalyptuswald gefällt, um die Öfen der Pizzarien und der Churrascarias mit Holz zu versorgen. Im Jahr werden insgesamt 307.000 Tonnen Holz verbrannt, so Professor Prashant Kumar von der Universität Surrey.
Dass dies Auswirkungen auf die Umwelt hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Wie groß diese sind, ist allerdings noch nicht ganz geklärt. Fest steht hingegen, dass sie gegen die Bestrebungen laufen, die Kohlendioxidemissionen zu senken.
Die positiven Ergebnisse aus dem Einsatz von Biotreibstoffen bei der Kraftfahrzeugflotte, könnte durch die Holzverfeuerung für Pizza und Grillfleisch in den Churrascarias unter Umständen wieder aufgehoben werden.
Nach dem Umweltamt CETESB war das Verfeuern von Biomasse zwischen 1996 und 1997 für sieben Prozent der Luftverschmutzung in der Großraum Region São Paulos verantwortlich. Neuere Zahlen liegen bisher allerdings nicht vor.