Französische Zeitungen haben am Mittwoch (13.) über ein mögliches Attentat gegen die französische Delegation bei der Olympiade in Rio de Janeiro berichtet. Der mutmaßliche Anführer soll Brasilianer sein. Bisher sind die Behörden des südamerikanischen Landes allerdings nicht offiziell darüber unterrichtet worden, wie Verteidigungsminister Raul Jungmann konstatiert.
Die Zeitungen haben sich auf eine Veröffentlichung auf der Internetseite des französischen Parlaments berufen, bei denen es um die Untersuchungen zu den Terroranschlägen vom 13. November in Paris ging. Darin ist ebenso die Sprache von einem geplanten Attentat von Mitgliedern der Terrorgruppe Islamischer Staat gegen die französische Delegation während der Olympiade. Keine Aussagen gibt es indes dazu, wer der Brasilianer ist, der hinter den Plänen stecken soll, oder wo sich dieser aufhält.
Noch sind beim brasilianischen Nachrichtendienst Abin keine Informationen seitens Frankreich dazu eingegangen, wie es von Abin-Generaldirektor Wilson Roberto Trezza heißt. Verteidigungsminister Raul Jungmann verweist darauf, dass es bisher ebenso von keinem der etwa einhundert weltweit tätigen Nachrichtendienste Hinweise für mögliche terroristische Bedrohungen des sportlichen Großevents gibt.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat seinerseits mit einer Mitteilung reagiert, in der auf die Vorkehrungen verwiesen wird. Danach werden von etwa 400.000 Menschen, die als Ehrenamtliche, Journalisten oder Funktionäre bei den Spielen agieren werden, die persönlichen Hintergründe analysiert.
Die Arbeit zur Prävention von Terroranschlägen läuft zudem unter der Beteiligung der Nachrichtendienste Belgiens, Frankreichs und der USA, heißt es weiter.
Aufmerksam gemacht wird vom IOC ebenso auf das Kontingent von 85.000 Soldaten und Polizisten, die während der Olympiade für die Sicherheit sorgen sollen. Hinzu kommen laut IOC 250 Polizisten und Spezialisten aus 55 Ländern, um die Brasilianer zu unterstützen.
Die Sicherheit während der am 5. August beginnenden olympischen Spiele in Rio de Janeiro hat am Mittwoch aber noch aus einem anderen Grund für Reden gesorgt. Polizeikräfte haben in der Stadt am Zuckerhut über die Unterbringung, Einsatzpläne und Gehaltszuschläge protestiert.
Untergebracht sind die aus ganz Brasilien stammenden Sicherheitskräfte zwar in neu errichteten Mehrfamilienhäusern. Vergessen wurde jedoch, diese für sie mit Betten, Schränken und anderen Möbeln auszustatten. Um nicht auf dem Boden schlafen zu müssen, haben etliche deshalb Luftmatratzen erstanden. Offiziell heißt es, dass an der Lösung der Probleme bereits gearbeitet wird.