Rassismus und soziale Ungerechtigkeit sind die Themen eines UNO-Events in Rio de Janeiro zum Internationalen Tag der Jugend gewesen. Auf dem Programm gestanden ist angesichts der Olympiade eigentlich das Thema Sport, doch die jungen Männer und Frauen aus verschiedenen sozialen Schichten haben sich für fundamentalere Fragen entschieden.
Das Protokoll der Veranstaltung ist gleich zu Beginn gebrochen worden, als die Gruppe “Dream Team do Passinho“ mit einem Tanz aufgewartet hat. Begleitet worden ist dieser von Musik, in der von der Stärkung der brasilianischen, schwarzen Jugend die Rede ist.
UN-Jugend-Generalsekretär Ahmad Alhendawi und der Spezialsekretär für Sport, Entwicklung und Frieden, Wilfried Lemke, zeigten sich beeindruckt von der Präsentation.
“Ihr seid nicht nur die Zukunft dieses Landes, ihr seid die Gegenwart, und der Wohlstand und Frieden Brasiliens hängen von eurer Kreativität und Fähigkeit ab, voranzuschreiten“, sagte Alhendawi, der ebenso wie Lemke mehr die Jugend zu Wort kommen ließ, als selbst zu reden.
Gedreht haben sich die Gespräche vor allem um die Probleme, denen schwarze und Jugendliche aus ärmeren Schichten gegenüberstehen und deren ungleichen Chancen gegenüber weißen und reicheren Jugendlichen.
Junge Menschen aus Randgebieten und Favelas stellen beispielsweise die größte Zahl unter den Gewaltopfern. Laut Statistik wird in Brasilien alle 23 Minuten ein schwarzer Jugendlicher umgebracht.
Afrobrasilianische Jugendliche haben ein dreimal größeres Risiko durch Waffengewalt zu sterben als weiße. Die Jugendlichen sind es auch, die am stärksten unter der hohen Arbeitslosigkeit leiden.
Auch bei der Suche nach Arbeitsplätzen und an Universitäten ziehen nach wie vor dunkelhäutige Brasilianer den Kürzeren. Nur elf Prozent der Studenten an Universitäten sind Afrobrasilianer.