Vorzeitig angezündet worden ist in Brasília die Fackel der Paralympics. Sie wird ab 1. September von 700 Männern und Frauen bis zur Eröffnung der Spiele in Rio de Janeiro am 7. September durch die fünf Regionen Brasiliens getragen werden. Erwartet werden zur Paralympics über 4.000 Athleten aus 176 Ländern.
Dass die Fackel der paralympischen Spiele schon jetzt in Brasília mit einer feierlichen Zeremonie entzündet worden ist, liegt an den Reiseplänen des Interimspräsidenten Michel Temer. Der will am Gipfeltreffen der G-20 in China teilnehmen, sollte die suspendierte Präsidentin Dilma Rousseff bei dem am Donnerstag (25.) begonnen Impeachmentverfahren ihres Amtes enthoben werden.
Der erste Athlet, der die Fackel aus Temers Hand entgegen genommen hat, ist Yohansson do Nascimento Ferreira. Der 41-jährige Sprinter ist einer der 278 brasilianischen Sportler mit Behinderung, die bei den Paralympics teilnehmen werden.
Die steht unter dem Motto “Um mundo novo“ (Eine neue Welt) und wartet während der elftägigen Dauer mit 528 Wettkämpfen in 23 verschiedenen Disziplinen auf. Ausgetragen werden sie in 21 Stadien, die schon während der Olympiade Wettkampfstätten waren. Neu aufgenommen wurden in die Paralympics 2016 die Disziplinen Parakanu und der Paratriathlon.
Als Konsequenz des Dopingskandals werden aus Rußland dieses Mal keine Athleten teilnehmen. Brasilien selbst stellt die größte Delegation. Angestrebt wird von dem südamerikanischen Land beim Medaillenspiegel der Länder den fünften Platz zu erreichen. In London 2012 haben die brasilianischen Para-Athleten mit 21-Goldmedaillen für den siebten Platz gesorgt.
Noch vor einer Woche ist ein Ausbleiben des Publikums bei den Weltspielen der Athleten mit Behinderungen befürchtet worden. Vorab waren von den zwei Millionen Eintrittskarten lediglich 300.000 verkauft worden. Jetzt scheint eine Wende eingesetzt zu haben. Allein am Mittwoch (24.) sind laut dem Präsidenten des Comitê Paralímpico Brasileiro, Andrew Parsons, 145.000 Tickets verkauft worden.