“Vamos Limpar o Rio?“ (übersetzt etwa: “Lasst uns den Fluss säubern“) heißt eine Kampagne, mit der die Bevölkerung auf die Bäche und Flüsse der Städte und deren Schutz aufmerksam gemacht werden sollen.
Sie ist am Mittwoch (14.) in São Paulo beim Seminar “Die Stadt und das Wasser“ ausgerufen worden, bei dem Städteplaner, Umweltschützer, Studenten und Vertreter verschiedenster Einrichtungen Wege zur Wiederbelebung der Fließgewässer diskutieren.
Zu trauriger Berühmtheit hat es der Fluss Tietê erlangt, der als kanalisierte, braune Brühe durch die Megametropole fließt. Verschmutzt wird er allerdings nicht erst in São Paulo.
Auch schon in Mogi das Cruzes wird der in Salesópolis entspringende Fluss mit Abwasser und Müll angereichert. Er ist längst nicht das einzige Fließgewässer São Paulos, das bedroht ist.
Nach einer Studie der Organisation “S.O.S. Mata Atlântica” wird die Wasserqualität lediglich von sechs Prozent der 124 untersuchten Flüsse und Bäche als “gut“ eingestuft. Als “schlecht“ oder “sehr schlecht“ gelten hingegen 41,5 Prozent.
Ihre Wasserqualität ist so mangelhaft, dass sie den Fischen keinen ausreichenden Sauerstoff bietet. Eins der großen Probleme sind die ungeklärten Abwasser, die in die Flüsse gelangen. Etwa 40 Prozent der Verschmutzung stammt jedoch vom Gesellschaftsmüll, wie Plastikflaschen, Küchenöl und selbst Möbel.
Mit der Kampagne soll jetzt die Bevölkerung sensibilisiert werden. Nach dem Motto, was der Mensch verschmutzt, kann er auch wieder säubern, sollen die Städter dazu angeregt werden, sich aktiv einzusetzen.
Als Vorbilder, dass es möglich ist, tote Flüsse wiederzubeleben gelten die Themse, die Seine und der Rhein. Vorantreiben wollen die Kampagne unter anderem Studenten, Künstler und Aktivisten.