Mit dem vierten “Festival de aves“ zieht Paraty derzeit Menschen aus dem ganzen Land und auch aus anderen Nationen an. Sie wollen einen kleinen Blick auf die enorme Artenvielfalt der “Costa Verde“ Brasiliens legen. Im Mittelpunt stehen die gefiederten Flieger, von denen es in dem südamerikanischen Land über 1.900 verschiedene Arten gibt.
Gruppen von Männern, Frauen und Kindern, die mit dem Fernglas vor den Augen in die Höhe schauen, prägen derzeit die Umgebung des historischen Städtchens Paraty. Noch bis zum Sonntag findet dort das Vogelfestival statt.
Auf dem Programm stehen neben Exkursionen und Vorträgen ebenso Aktivitäten für Jung und Alt, um über die Natur und die Vogelwelt des Atlantischen Regenwaldes aufzuklären. Geplant sind ebenso drei Workshops über den Tourismus des Birdwatching, der in Brasilien immer stärker zunimmt.
Hinter dem Festival steckt die “Associação Cairuçu”, die 2012 das Projekt “Aves de Paraty“ ins Leben gerufen hat. Ziel war und ist es, Bevölkerung und Stadtväter auf die Bedeutung der Vogelwelt für die Natur und den Tourismus aufmerksam zu machen.
Schon 2013 hat das erste Festival stattgefunden, zu dem etliche professionelle Ornithologen gekommen sind. 2015 wurde ein südamerikanisches Birdwatch-Festival organisiert. Jetzt sind etwa 6.000 Besucher und 1.400 Jungen und Mädchen in Paraty vereint, die mehr über die gefiederten Tiere erfahren wollen.
Herausgegeben werden bei den Festivals ebenso Feldführer, um die Vögel zu identifizieren. In den drei bisher erschienenen Ausgaben werden insgesamt 242 Vogelarten beschrieben. Die Artenzahl in Paraty wird mit 458 gesichteten Tieren angegeben.
Dieses Jahr wurde als Wappentier der “Formigueiro-de-cabeça-negra” (Formicivora erythronotos) ausgewählt, eine Ameisenvogelart, die als vom Aussterben bedroht gilt. Sie war in der Region der Costa Verde etwa 100 Jahre verschollen, bis sie 1987 wieder gesichtet wurde. Seinen Namen hat der Vogel, weil er den Wanderameisen folgt, um die von diesen aufgescheuchten Insekten zu verspeisen.