In Brasilien gibt es mehr Rinder als Menschen. Laut dem Statistikamt IBGE haben im vergangenen Jahr auf den Fazendas des südamerikanischen Landes 215,2 Millionen Rinder gegrast, wie aus einem am Donnerstag (29.) vorgelegten Bericht hervorgeht. Damit ist Brasilien für 22,5 Prozent des weltweiten Rinderbestandes verantwortlich.
Zwischen 2014 und 2015 ist die Zahl der Rinder um 1,3 Prozent auf einen Rekordbestand von 215,2 Millionen gestiegen. Nachdem 2012 wegen der starken Trockenheit in verschiedenen Regionen des Landes ein Rückgang des Bestandes verzeichnet worden war, scheint das Agrobusiness nun wieder verstärkt auf die Rinderhaltung zu setzen.
Zuwächse sind vor allem im Norden Brasiliens verzeichnet worden. Für die Region wird eine Steigerung von 2,9 Prozent angegeben. Ähnlich sieht es im Zentralen-Westen aus, in dem die Rinderzahl um 2,1 Prozent zugenommen hat. Im nach wie vor von der Dürre gebeutelten Nordosten ist hingegen ein Rückgang von knapp einem Prozent registriert worden.
Der zentrale Westen ist es, der den größten Bestand verzeichnet. Er ist für 33,8 Prozent verantwortlich. Der in der Region liegende Bundesstaat Mato Grosso gilt dabei als der Bundesstaat mit der größten Rinderzucht.
Die Zahlen sind Teil der Studie “Pesquisa da Pecuária Municipal de 2015“. Aus der geht ebenso hervor, dass die Milchproduktion Brasiliens sinkt. So ist es bei der Zahl der Milchkühe zu einem Rückgang von 5,5 Prozent gekommen. Bei der Milchproduktion wird die Abnahme hingegen mit 0,4 Prozent angegeben. Die produzierte Menge ist dennoch enorm. Allein 2015 sind in Brasilien 35 Milliarden Liter Milch gemolken worden.
Nach Indien und Australien ist Brasilien der drittgrößte Exporteur von Rindfleisch.