Umweltminister will Cerrado vor Soja schützen

Der Cerrado soll stärker geschützt werden. Um die anhaltende Abholzung des einzigartigen Bioms einzuschränken, hat Umweltminister Sarney Filho ein Soja-Moratorium vorgeschlagen.

Oekosystem Serrado -Foto: sabiá brasiliano
Oekosystem Serrado -Foto: sabiá brasiliano

Ein solches gilt bereits für den Amazonas-Regenwald. Mit ihm soll verhindert werden, dass das auf abgeholzten Flächen angebaute Soja in den Handel gelangt.

In der Amazonas-Region gilt das Moratorium bereits seit zehn Jahren. Die Ergebnisse werden von Sarney Filho als “gut“ eingestuft. Jetzt will er die gleiche Maßnahme auch für den trockenen Cerrado durchsetzen.

Mit der klimatischen Krise sei es mehr denn je notwendig, den das Wasser schützenden Wald zu erhalten, so der Umweltminister bei der Eröffnung eines Seminars des Brasilianischen Pflanzenölverbandes Abiove.

Laut Sarney Filho wird im März eine Studie über den Cerrado abgeschlossen. Mit dieser sollen unter anderem die Bereiche ermittelt werden, die unter besonderem Druck der Land- und Viehwirtschaft stehen.

Die hat sich in den vergangenen zehn Jahren vor allem in den Bundesstaaten Maranhão, Tocantins, Piauí und Bahia ausgeweitet und wird als prinzipieller Grund für die Zerstörung des Cerrado angesehen.

Nach Schätzungen sind bereits über 45 Prozent der ursprünglichen Vegetation der Trockensavanne verschwunden und zum Teil in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt worden. Die Abholzung des Cerrado gilt als wesentlich größer als die der Amazonas-Region, wie Sarney betont.

Ganz vermieden werden mit dem Moratorium die Kahlschläge allerdings nicht. So wurden bei dem Seminar Zahlen vorgelegt, nach denen in 87 überwachten Munizipen Amazoniens immer noch in 14 abgeholzt wird, um den Exportschlager Soja anzubauen.

Gleichzeitig konnte in der Region seit 2006 insgesamt jedoch eine Verringerung der Abholzung erreicht werden, während sich die Soja-Produktion verdreifacht hat.

Der Cerrado ist das zweitgrößte Biom Südamerikas. Mit über zwei Millionen Quadratkilometern nimmt er 22 Prozent der Landesfläche Brasiliens ein. Die halbtrockene Savanne Zentralbrasiliens ist mit kleinwüchsigen, knorrigen Bäumen und Sträuchern bewachsen, die tief wurzeln.

Werden sie abgeholzt hat das dramatische Auswirkungen für Flora, Fauna und ebenso den Wasserhaushalt der Region, in der sich die Wiegen der drei größten hydrographischen Becken Südamerikas befinden.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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