Brasilien hat ein neues Refugium für Wildleben. Mit dem wird das 67.000 Hektar umfassende “Arquipélago dos Alcatrazes“ mit seinen 13 Inseln unter absoluten Schutz gestellt. Sie gelten als eins der wichtigsten Nistgebiete für Fregattvögel und andere Meeresvögel.
Geplant ist, das etwa 40 Kilometer vom Festland entfernte Schutzgebiet für den sanften Tourismus zu öffnen, bei dem Bird- und Walewatching vom Boot aus und Tauchen die Schwerpunkte sein sollen.
Fischerei und andere Aktivitäten sind weiterhin verboten, um Natur und Artenvielfalt zu schützen. Die ist enorm. Tausende Weißbauchtölpel, Dominikanermöwen und Fregattvögel haben auf den Inseln des Archipel Alcatrazes ihre Nistplätze. Registriert worden sind ebenso 13 verschiedene Wal- und Delfinarten, unter ihnen der Brydewal und der Fleckendelfin.
Etliche Tierarten kommen darüber hinaus lediglich auf den Inseln des Archipels vor, wie der Frosch Scinax alcatraz oder die Viper Bothrops Alcatraz.
Die bis zu 300 Meter hohen Felsformationen der Inseln haben den Seefahrern seit Jahrhunderten als Orientierungshilfe gedient. Von den Menschen intensiv genutzt worden ist das Archipel allerdings erst in jüngerer Zeit.
Die brasilianische Marine hat dort den Kriegseinsatz geprobt und ihre Kanonen auf die Felsformationen abgeschossen. Die Schießübungen sind in den 90er Jahren eingestellt worden. Bis 2013 hat das Gebiet jedoch noch als Militärzone gegolten.
Um die Inselgruppe und seine einzigartige Tierwelt zu schützen, war es bereits als “Estação Ecológica” ausgewiesen und durfte nur nach vorherigem Antrag von Forschern besucht werden. Mit der Ausweisung zum “Refúgio de Vida Silvestre“ wird der Schutz nun noch verstärkt.
Es reiht sich damit auch in die Liste der integriert geschützten Gebiete und Nationalparke Brasiliens ein. Deren Zahl steigt damit auf 326 an.
Wann das Naturparadies vor der Küste des Munizips São Sebastião (Bundesstaat São Paulo) auch von Touristen besucht werden darf, ist noch offen. Vorerst muss ein Pflegeplan des Schutzgebietes ausgearbeitet werden, in dem auch die Besucherregeln festgelegt werden.