Forscher haben im Cerrado Brasiliens eine neue Libellenart entdeckt, die ein Wachs produziert. Das soll gegen UV-Strahlen schützen sowie wasser- und schmutzabweisend sein. Jetzt wollen die Wissenschaftler gemeinsam mit deutschen Kollegen mehr über das Wachs von Erythrodiplax ana herausfinden.
Auf die neue Libellenart sind die Forscher eher zufällig gestoßen, als sie vor zwei Jahren eine Bestandsaufnahme der Insekten im Munizip Uberlândia gemacht haben. Bei einem nachfolgenden Vergleich mit bereits bekannten Arten haben sie dann festgestellt, dass es sich um eine bisher nicht beschriebene Libellenart handelt.
Nachgewiesen wurde die neue Libellenart später ebenso in der Serra de Bodoquena im Feuchtgebiet Pantanal.
Laut dem Biologen Kleber Del Caro von der Universität Uberlândia kommen die hellblauen Männchen und gelb-orangenen Weibchen der Erythrodiplax ana lediglich in gut erhaltenen natürlichen Bereichen vor, die nur einen sehr geringen Grad von Verschmutzung aufweisen.
Aus diesem Grund wird die Art ebenso als Bio-Indikator eingestuft, mit dem sich Aussagen zur Wasserqualität machen lassen.
Kleber Del Caro beschreibt die Libelle mit einer Flügelspannweite von 15 Zentimetern als äußerst schnellen Flieger. So wie es aussieht, soll sie sich territorial verhalten.
Eine Besonderheit scheint jedoch das mikroskopisch feine Wachs zu sein, mit dem die Insekten ihre Körperoberfläche umgeben. Gemeinsam mit Kollegen von der Universität Kiel und der Universität São Paulos (USP) will der Biologe Rhainer Guillermo Ferreira von der Universität São Carlos (UFSCar) jetzt herausfinden, ob sich das Wachs im Labor produzieren lässt und welche Möglichkeiten zu seiner Anwendung bestehen.
Sie gehen dabei von einem Potential für innovative Technologien aus.