Zu Ehren der Maniokwurzel gibt es in Brasilien Feste, einen ihr eigens zugedachten Tag und jetzt erstmals auch eine internationale Maniokmesse. Die findet derzeit im südbrasilianischen Bundesstaat Paraná statt und zieht Besucher aus der ganzen Welt an, unter anderem aus China, Hong Kong und Paraguay.
Maniok spielt in Brasilien eine wichtige Rolle. Sie ist dabei nicht nur wichtiger Bestandteil der kulinarischen Küche des Landes, sei es in Naturform oder als “farinha“ (Mehl). Immer stärker an Bedeutung gewinnt sie ebenso im Industriesektor.
Dort kommen ihre Derivate in verschiedenen Bereichen zum Einsatz, wie bei Verpackungsmaterialien, Kleber, im Textilbereich, bei der Nahrungsmittelindustrie und der Pharmazie.
Allein zur Herstellung von Stärke sind 2014 etwa 2,3 Millionen Tonnen Maniok verwendet worden. Dem Thema Stärke widmen sich bei der Messe auch Vorträge und runde Tische. Im Mittelpunkt stehen ebenso Anbaumethoden, Neuzüchtungen, der weltweite Maniokmarkt und die Technik.
Insgesamt 70 Firmen zeigen bei der “Feira Internacional da Mandioca“ (Fiman) in Paranavaí ihre Produkte und stellen ihre Dienstleistungen vor. Präsentiert werden auf dem 4.000 Quadratmeter großen Messegelände unter anderem auch mit Maniok betriebene Biogasanlagen sowie Anlagen zur industriellen Verarbeitung der vielseitig nutzbaren Wurzel.
Maniok wird in Brasilien vor allem von Kleinlandwirten und Familienbetrieben produziert. Angebaut wird das Wolfsmilchgewächs auf landesweit etwa 2,3 Millionen Hektar. Laut Schätzungen des brasilianischen Statistikamtes IBGE wird für 2016 eine Ernte von 22,7 Millionen Tonnen erwartet.
Weltweit gilt Brasilien als viertgrößter Maniokproduzent. Exportiert wird die Wurzel und die aus ihr gewonnenen Produkte in über 30 Länder.