Zum ersten Mal seit 20 Jahren erstrahlt der größte schwimmende Weihnachtsbaum der Welt nicht im Lagoa Rodrigo de Freitas. Stattdessen setzt Rio de Janeiro auf einen Weihnachtsparkt auf dem olympischen Boulevard an der Píer Mauá im Zentrum der Stadt. Zwerge, Teddys, Zinnsoldaten, Lebkuchen, das Haus des Nikolaus und sogar Schneeflocken zieren dort eine über 500 Quadratmeter große Fläche.
Erzählt werden sollen damit die Weihnachtsgeschichte und die Bräuche rund um das religiöse Fest. Aufgebaut sind unter anderem verschiedene Szenarien von der Reise Maria und Josefs und ebenso eine imaginäre Stadt des Papai Noel. Für die kleinen Besucher gibt es aber nicht nur eine bunte Weihnachtswelt zu bestaunen.
Sie werden zum Basteln mit Recyclingmaterial, zum Backen und zu anderen Aktivitäten eingeladen. An verschiedenen Tagen gibt es zudem Weihnachtsmusk, Theatervorführungen, Musicals und Shows.
Anders als die Christbaumattraktion der vergangenen Jahre, ist der Weihnachtsmarkt am Boulevard nicht ganz kostenlos. Dass es dieses Jahr keinen schwimmenden Weihnachtsbaum gibt, liegt am fehlenden Geld. Seit 1996 war das Spektakel von einem einzigen Sponsor finanziert worden.
Angesichts der Wirtschaftskrise in Brasilien wollte sich die Versicherungsgruppe dieses Jahr die Kosten mit anderen Spendern teilen. Wie es heißt, konnten jedoch keine weiteren Sponsoren gefunden werden.
Die feierlichen Eröffnungszeremonien des Weihnachtsbaums mit Konzert, Feuerwerk und Lichtshow wurden Jahr für Jahr von tausenden Menschen begleitet, die sich auch von Regen nicht stören ließen. Das nächtliche Spektakel der Beleuchtung mit Millionen von Lämpchen und wechselnden Motiven war von der Vorweihnachtszeit bis zum Heilig-Drei-Königstag die vergangenen zwei Jahrzehnte Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen.
Der Event galt nach Karneval und Silvester als drittgrößter Tourismusevent Rio de Janeiros.
Auch im vergangenen Jahr hatte es beinahe so ausgesehen, als müsste Rio de Janeiro auf den eine magische Atmosphäre zaubernden Christbaum verzichten. Ein Sturm Ende November hatte Teile der bereits aufgebauten Metallstruktur zerstört. Kurz später erstrahlte er dann doch, nur etwas kleiner. Statt den üblichen 85 Metern, war er “nur noch“ 53 Meter hoch.